Inspector Lestrade bekommt einen ungewöhnlichen Anruf. Eine Frau behauptet,
dass ein blutrünstiger Kobold ihr das Kind aus dem Leib geschnitten hat.
Verzweifelt bittet sie Lestrade um Hilfe. Obgleich die Geschichte verrückt
anmutet, begibt sich Lestrade zusammen mit seinem Kollegen Dash nach Bath. Dort
erfahren sie, dass Amber Halbrook, so der Name der Frau, vor einiger Zeit eine
Fehlgeburt erlitten hat, und seitdem unter traumatischen Zuständen leidet. Ihr
Mann Kenneth versucht ihr aber, so gut es geht zu helfen. Somit schein der Fall,
wenn man denn davon sprechen mag, erledigt. Trotzdem glaubt Lestade, dass ihr
etwas nicht stimmt. Er beschließt, noch ein paar Tage im Urlaubsort Bath zu
verbringen, was Commissioner Hawksley alles andere als erfreulich findet.
Im Zentrum des sechzehnten Falles von Inspector Lesteade steht die im Titel
erwähnte Sagengestalt. Wer die Serie kennt, der ahnt natürlich schon, dass es
kein Kobold ist, der hier sein Unwesen treibt. Daher scheint Lestade richtig
daran zu tun, hier seine Zweifel zu haben. Das Script von Andreas Masuth ist
entsprechend gut aufgebaut, obgleich man etwa zur Mitte der Story eine Vermutung
hat, wer hier der Täter oder die Täterin ist. Das nimmt ein wenig die Spannung
heraus. Die endgültige Auflösung ist dann sicher noch ein Stück
schockierender, als ich das angenommen hatte, doch den Kern an sich hat sich
genau so bestätigt.
Akustisch ist die Folge eher zurückhaltend, was ja ein Markenzeichen dieser
Serie ist. Der Fokus liegt auf den Sprechern. Lutz Harder und Michael Pink
agieren als Lestrade und Dash wie immer überzeugend. Jörg Hengstler hat als
Commissioner Hawksley einen längeren Auftritt und nutzt diesen Raum sehr gut
aus. Das Highlight ist sicher die Darstellung von Jessica Walther-Gabory, die
als zerbrechliche Amber Halbrook absolut zu gefallen weiß. In weiteren Rollen
sind Elisabeth Günther, Achim Buch und Thomas Kastner zu hören.
Fazit
"Der Kobold von Bath" ist insgesamt eine wirklich gelungne Folge von
"Inspector Lestrade". Der Spannungsaufbau ist gut durchdacht. Auch
wenn man ahnt, wer hier verantwortlich ist, schafft es Andreas Masuth das
Interesse bis zum wahrhaft grauenerregenden Ende aufrecht zu erhalten.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 25. Juni 2023 2023-06-25 14:42:28