Mit diesem Krimi man sich dank Remy Eyssen ein weiteres Mal in den Süden
Frankreichs, um dort nette Figuren, spannende Ermittlungen und viel
französisches Flair zu erleben.
Der aus Deutschland stammende Gerichtsmediziner Leon Ritter und seine Partnerin
Isabelle Morell freuen sich auf die letzten Wochen des Sommers in der Provence.
Doch als eine Frau in heller Aufregung bei der Polizei auftaucht, um ihre beiden
Kinder vermisst zu melden, ziehen offenbar dunkle Wolken auf. Mit einem großen
Suchaufgebot wird die Gegend durchkämmt. Eltern, Bürger und nicht zuletzt die
Polizei hoffen, die beiden Kinder seien nur weggelaufen.
Doch schnell wird klar: Lucas und Louisa wurden entführt. Die Eltern, die mit
ihrer Firma in finanziellen Schwierigkeiten stecken, müssen das Lösegeld
auftreiben – und die Ermittler wissen, dass sie nur eine Chance haben, das
Leben der Kinder zu retten.
Der Roman wird von der Natürlichkeit der Figuren getragen. Ihre Handlungen,
Gesten und Gespräche wirken sehr natürlich, sind glaubhaft und schaffen damit
eine besondere Nähe zu den Lesern. Eyssen schafft es, eine besonders
süffisante, angenehm lesbare Atmosphäre zu schaffen und lässt damit seine
Bücher aus dem Meer an Neuerscheinungen herauszuragen.
Was die Spannung angeht, so gibt es erstaunliche Wendungen im Fortlauf des
Geschehens. Es bleibt natürlich nicht beim Verschwinden der beiden Kinder. Die
Ermittler bringen jede Menge Motive hervor, womit dem Geist der Leser werden
vielfältige Möglichkeiten zur Spekulation geboten werden. Der
Gerichtsmediziner muss sich immer wieder mit den karrierebedürftigen Chefs aus
Polizei und Staatsanwaltschaft auseinandersetzen, obwohl oder weil dies gar
nicht seine Vorgesetzten sind.
Fazit
Die Ermittlungen in südfranzösischen Gefilden haben mir sehr gut gefallen und
sind gerade als Urlaubslektüre besonders zu empfehlen.
Vorgeschlagen von Detlef Knut
[Profil]
veröffentlicht am 19. Juni 2023 2023-06-19 16:03:34