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Volker Klüpfel, Michael Kobr: Affenhitze

Affenhitze

von Volker Klüpfel, Michael Kobr
Verlag: Econ Ullstein List Verlag [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Krimi
ISBN-13 978-3-548-06756-8

Preis: 13,99 Euro bei Amazon.de [Stand: 21. Dezember 2024]
Ein nicht gewöhnlicher Kriminalfall samt privater Verwirrungen

Wie gewohnt und überaus erfolgreich setzt auch der neue "Kluftinger" ein vermeintliche, aber im Kern sehr gewitzte "Bräsigkeit" des Kommissars in den Mittelpunkt eines Falles, der, auch das nicht selten bei seinen Fällen, einen gewissen Surrealismus mit ins Thema bringt. Denn wenn "Urzeitaffen" beteiligt sind, die Hitze flirrt und just der damalige Entdecker der Affen-Überreste tot aufgefunden wird, dann sind wieder einmal alle Ingredienzien im Rau, die eine vergnügliche und dabei durchaus in Teilen auch spannende Lektüre vor die Augen von Lesern und Leserinnen setzen.

"Die Klinge des Messers spiegelte das gleißende Sonnenlicht. Er betrachtete sie ein paar Sekunden. Noch war sie blank, makellos. Doch das würde nicht lange so bleiben, wenn er sein Werk erst einmal begonnen hatte".

Wobei, soviel sei gesagt, dieses "erste Werk" mit dem scharfen Messer natürlich in eine ganz andere und nicht blutrünstige Richtung gehen wird. Denn wenn einige Momente später Dr. Langhammer die Szene betritt mit seinem ganz eigenen Werkzeugkasten, dann ist man bereits mitten drin in den verschiedenen, inzwischen teils bestens bekannten Protagonisten und deren spannungsreicher Verwobenheit untereinander.

Und das alles gegen die vorher feste Überzeugung Kluftingers, dass es zwar unangenehm heiß werden würde bei der Stelle der Ausgrabung, ansonsten aber ein ruhiger Tag auf ihn wartet. Denn zunächst ist er gar nicht als Ermittler gefragt, sondern mit seinen Kollegen nur ein wenig als Aufpasser eingeteilt. Für die Honoratioren der Stadt. Aber wo Kluftinger ist, da ist ein Toter oder eine Tote nicht weit. So steht dann also statt Erholung später und ein kühles Bier in aller Gemütlichkeit Ermittlungsarbeit an. Wie im weiteren Verlauf auch eine "private" Aufgabe noch auf ihn warten wird und durchaus Konzentration verlangt. Modern ist dieser Kluftinger natürlich immer noch nicht geworden. Die immer mehr digitalen Feinheiten von Ermittlungen oder der private Gebrauch "moderner Kommunikation" ist seine Sache nur wahrlich nicht. Auch, wenn er nicht immer daran vorbeikommt.

Wenn aber die Zahl der möglichen Täter immer höher wird, die privaten Interessen mit den beruflichen Aufgaben koordiniert werden müssen und der ein und die andere Person auch mal zurechtgewiesen werden sollte, dann hat Kluftinger am ende alle Hände voll zu tun und Leser und Leserinnen rätseln eifrig in bester Kluftinger-Atmosphäre mit, wer denn eigentlich wann und wie einen bis dato eher harmlos wirkenden Professor zu Tode gebracht haben soll.
Fazit
Man muss es mögen, einen Kommissar, der in manchen Hinsichten Züge eines "Inspektor Columbo" trägt in seiner hintersinnigen Art, Verhöre zu führen und allgemein zu Ermitteln und der dabei selbst nicht immer die beste und souveräne Figur abgibt, sondern mit erkennbar eigenen Macken ausgestattet ist.

Vom Wortwitz her, aber auch im Blick auf den intelligent angelegten Fall samt mancherlei Einblicke in das Privatleben des Kommissars und seiner Entdeckungen des "digitalen Neulandes" her ergibt sich aber wieder einmal eine anregende und sehr unterhaltsame Lektüre.
8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne
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Vorgeschlagen von Lesefreund [Profil]
veröffentlicht am 15. Juni 2023

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