Fundierte Betrachtung der KI samt Ausblick
"Es geht um das Projekt, Intelligenz zu verstehen, indem man sie nachbaut:
in Algorithmen, Avataren und Robotern".
Es geht, so kann man es etwas pointiert sagen, um das "ganz große
Ding" der (technischen) Gegenwart. Von denen "ChatGPT" oder
andere AI Anwendungen nur die Spitze des Eisbergs darstellen. Jene Spitze, die
aktuell nun weltweit gesehen und wahrgenommen wird. Doch schon ist die nächste
Ebene in der öffentlichen Diskussion. Die Implementierung von "Empfänger
und Sender" digitaler Technologie direkt im Gehirn. Und wie in einer Person
Entwickler zugleich die Möglichkeiten der KI vor Augen führen, so warnen die
gleichen Entwickler (mit vielen anderen, die von der Materie vielfaches
Verstehen), vor den Gefahren von KI.
Al würden die "Terminator-Filme" allmählich in Gefahr geraten, wahr
zu werden. Während Manuela Lanzen das Thema in ihrem gut verständlichen Werk
ein stückweit anders angeht. Gelassen, ruhig im Ton und auf das Grundsätzliche
schauend: Was ist und wie geht Intelligenz? Was am ehesten und am einfachsten
gelingen kann, wenn man diese in Vergleich setzt. Im Vergleich zu künstlichen
Systemen, von denen "die Maschine" zunächst das "Dümmste"
der Systeme ist (Maschinen ohne digitale Erweiterung sind zunächst gemeint), um
dann "klügere" künstliche Systeme nach und nach in den Vergleich zu
bringen.
Und da diese gebaut werden müssen, Schritt für Schritt und kleinteilig und
"gefüttert" werden von den menschlichen Erbauern, trifft der Titel
des Werkes allemal zu. Künstliche Systeme, so komplexer diese inzwischen auch
werden, sind und bleiben "elektronische Spiegel" der Erbauer. Deren
Sachverstand, Wissen, Kultur, Fähigkeiten.
"So spiegeln sie uns Vorstellungen von Intelligenz, ihren Bedingungen und
Voraussetzungen wider".
Wobei, wenn Lenzen sich der KI im ersten Kapitel dann konkret beginnt,
zuzuwenden, zweierlei deutlich wird, was für die aktuelle Diskussion durchaus
bedeutsam ist. Zum einen, dass es ein Irrtum wäre, genau die Art von
"menschlichem" Denken alleine künstlich zugrunde zu legen. Lenzen
führt eine Reihe von Beispielen an, in denen beachtliche erfolge auf KI Eben
erreicht wurden, denen stark andersartige Verfahren als die des menschliche
Denkens dann zugrunde liegen (auch wen sie natürlich aus menschlichem Denken
heraus entwickelt worden sind). Dass aber in Betrachtung all dieser KI
Forschungen und Versuche ebenfalls (noch) im Raume steht, dass es ein nicht
kleiner Weg noch ist, die KI der "Natur" anzugleichen. Zumindest die
hochkomplexen, assoziativen Verknüpfungen, zu denen der menschliche Geist von
Natur aus fähig ist, sind noch um einiges fern von Maschinenintelligenz.
Was weniger als Beruhigung dient in der Lektüre, sondern ein Teil auf dem Weg
der Autorin ist, Intelligenz an sich begreiflich zu machen und diese immer
wieder an den künstlichen Systemen zu spiegeln.
Fazit
Es wundert am Ende nicht, dass auch Lenzen sich dem Chor derjenigen anschließt,
die nachdrücklicher und lauter inzwischen nach Regeln für die Anwendung, am
Ende für die "Beherrschung" der KI, eintreten. Denn vom Potential
her, auch das wird während der Lektüre klar, kann es durchaus in der Zukunft
zu etwas "ganz eigenem" kippen. Das zumindest im Sinne der
herstellenden und nutzenden Konzerne allein "funktioniert".
Monolithische Strukturen, mit denen auch in der jüngeren Vergangenheit nicht
die besten Erfahrungen beim "Datenverwerten" gemacht wurden und die am
Ende ebenfalls bis heute noch nicht wirklich "im Griff" der
Allgemeinheit sind.
Vorgeschlagen von Lesefreund
[Profil]
veröffentlicht am 05. Juni 2023 2023-06-05 12:32:13