Umfangreiches, manchmal ausuferndes Finale der Buchreihe
Ähnlich wie beim Herrn der Ringe, bei Harry Potter oder Game of Thrones
betreten Leser und Leserinnen, natürlich in originär gestalteter Weise, bei
den drei Bänden um Cassandra Clare, Schattenjägerin, eine ganz eigene,
vielfältige und durchaus verzweigtes Buch-Welt. Die Welt der
"Schattenjäger".
Liebevoll gestaltet schon auf der ersten Einbandseite mit einem Stadtplan von
London (obwohl wir die Hauptperson, Cordelia Castairs, schwer mitgenommen ob des
(vermeintlichen) Verlustes von Reputation, Ehre, Liebe und allem anderen dazu
zum Ende des vorhergehenden Bands hin, zunächst in Paris antreffen. Unter nicht
sonderlich förderlichen Umständen, was eine vielleicht doch noch gelingende
Verbindung zu James Herondale, angeht), präsentiert sich das Buch umfangreich,
durchaus in weiten teilen mit Tempo und anregend geschrieben und mit einer
Vielfalt von Erzählfäden, Nebenströmungen und Hauptereignissen in dieser von
Clare gestalteten Variation des alten Thema des Kampfes "Gut gegen
Böse".
Auch wenn das Bild des Covers eher an eine Schnulze denken lässt mit all den
roten Rosen, durchaus spielt die Action eine gewichtige Rolle im Leben der
Schattenkämpferin Cordelia Castairs und ihrer "Bundesgeschwister".
Allerdings gilt auch, dass in Teilen der Lektüre die Geschichte etwas
aufgebläht und langatmig wirkt, was doch für teils unangenehme Längen sorgt.
Andererseits kommen so viele Nebenfiguren "zu Wort" und manche
Ereignisse werden eben sehr ausführlich "final" erzählt.
Besonders gelungen ist dabei, gerade im ersten Teil des Werkes, die
"Behinderung" der "Kämpferin" Cordelia, die aus einer
ungewollt engen Verbindung mit dem "Feind", der Dämonin Lilith heraus
resultiert. Denn nicht lange wird sie in Paris bleiben, Unheilvolle Ereignisse
ziehen in London herauf und die nächsten Kämpfe bis hin zur endgültigen
Auseinandersetzung geraten in Bewegung.
"Cordelia rannte. Die rannte durch die eisglatten Stra0en, unter einem
roten Himmel mit schwarzen und grauen Streifen. Die kalte Luft brannte in ihrer
Lunge und die hörte ihren eigenen Atem pfeifen…dabei wusste sie genau, dass
hier eigentlich keine Stille herrschen sollte… als wären Londons Bewohner
weggefegt worden".
Und nicht nur diese in dieser Szene werden am Ende des Werkes tatsächlich
"weggefegt" sein.
Fazit
Ein guter Abschluss der Schattenjäger-Reihe ist dieser Band allemal, dennoch
diffundiert hier und da die Handlung und die Längen sind am Ende nicht zu
übersehen. Ein wenig Schatten fällt somit auf die vielfach verzweigte Welt im
Buch, wenn auch das Finale selbst und die einzelnen, temporeichen Stellen dies
im Buch weitgehend aufwiegen.
Vorgeschlagen von Lesefreund
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veröffentlicht am 05. Juni 2023 2023-06-05 12:25:30