Die neuen Fälle - Fall 32: Professor van Dusen auf dem Abstellgleis

Der Weihnachtsabend in Melton Bay. Auf der Rückreise nach New York wird Professor Van Dusen und seinem Begleiter Hutchinson Hatch klar, dass aufgrund eines starken Schneesturms in dieser Nacht kein Zug mehr fährt. Jetzt sitzen sie im Wartesaal des kleinen Bahnhofs von Melton Bay fest. Es gesellen sich weitere gestrandete Reisende dazu. Man beschließt, ein in der Nähe gelegenes, verlassenes Gasthaus aufzusuchen. Als nächtens ein Mord passiert, muss Professor van Dusen erkennen, dass ein alter Kriminalfall plötzlich wieder zum Leben erwacht.

Mit "Professor Van Dusen auf dem Abstellgleis" liegt der 32. neue Fall vor, für den sich einmal mehr Marc Freund verantwortlich zeichnet. Mit einer Spieldauer von fast achtzig Minuten ist diese Episode sehr üppig ausgestattet, was sich nicht unbedingt als Vorteil zeigt, denn insbesondere der Anfang gestaltet sich ein wenig zäh. Es braucht einige Zeit, bis der Fall wirklich in Gang kommt. Dieser ist zwar durchdacht und wird am Ende durchaus schlüssig aufgelöst, aber aufmerksame Hörer werden sicher ein paar Fragen hinsichtlich der Plausibilität haben. Ob im Speziellen der zweite Mord tatsächlich so passiert sein kann und nicht weiter bemerkt wird, halte ich doch für sehr unwahrscheinlich. Auch die Reaktion (oder eben die Nichtreaktion) einer Figur finde ich etwas fragwürdig. Dadurch ist diese Geschichte in der Gesamtsumme nicht so überzeugend, wie es frühere Fälle bereits waren.

Die Akustik hingegen ist große Klasse. Der Schneesturm ist ebenso präsent, wie das verlassene Gasthaus, in das sich die Gemeinschaft zurückzieht. Bernd Vollbrecht und Nikolai Tegeler agieren in Ihren Rollen als Van Dusen und Hatch wie immer sehr souverän. Gleiches gilt für Franziska Friede in der Rolle der Lehrerin Harriet Hope. Weiterhin sind Achim Buch, Jacob Weigert oder Rubina Nath zu hören.