James Moriarty und Theodora Sachs forschen in Calais nach zwei Flüchtigen. Bald
darauf finden sie sich in einem Zug mit Kurs auf die belgische Stadt Gent
wieder. Mit an Bord ist ein alter Bekannter: Oscar Wilde, Sonderermittler der
britischen Krone. Das ungleiche Trio ist auf der Suche nach dem Erbe des
Erfinders Wolfgang von Kempelen. Dabei erregt eine längliche Kiste im
Gepäckwagen ihr Interesse. Beim Versuch, sie zu öffnen, erleben sie eine
unangenehme Überraschung. Als der Zug wegen eines umgestürzten Baums halten
muss und sich ein Fremder an Bord geschlichen hat, eskalieren bald darauf die
Ereignisse. Etwas ist erwacht und fordert schrecklichen Blutzoll.
"Böses Erwachen" ist die zweite Folge der zweiten Moriarty-Staffel -
und ein absoluter Volltreffer. Liebhaber des Martim-Hörspielkosmos kommen hier
voll auf ihre Kosten. Allein die Idee, Oscar Wilde, James Moriarty und Theodora
Sachs zusammenarbeiten zu lassen, ist so was von genial. Jeder misstraut jedem
und trotzdem müssen sie sich zusammenraufen. Dazu kommt ein toller
Spannungsbogen, der sich bis zum furiosen Finale steigert. Auf ein Wiederhören
freut man sich umso mehr, da das Duo Wilde/Moriarty scheinbar auch in der
nächsten Folge zusammen agieren wird.
Dass die Hörspiele von Maritim akustisch ein Genuss sind ist nichts Neues. Auch
"Böses Erwachen" macht da keine Ausnahme. Die Geräuschkulisse ist
exzellent und Andreas fröhlich, Sascha Rotermund und Gabriele Pietermann
brillieren in ihren Roten als James Moriarty, Oscar Wilde und Theodora Sachs.
Dazu kommen versierte Sprecher wie Volker Brandt, Oliver Striezel oder Lutz
Mackensy.
Fazit
"Böses Erwachen" ist ein absolutes Spitzenhörspiel, dass die
Erwartungen, die man seinerzeit insbesondere an diese Spin-Off-Serie hatte, mehr
als erfüllt. Autor Marc Freund spielt alle Stärken der Sonderermittler aus,
sodass die eine Stunde Spieldauer im Flug vergeht und man sich diebisch auf die
nächste Episode freut.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 15. Mai 2023 2023-05-15 15:49:59