Dieser Roman von Molly Flanaghan und bringt den Lesern ganz viel Irland
näher.
Die drei Schwestern Kate, Marge und Eve Brown aus den USA sind steinreich. Ihre
Eltern waren gleich nach der Hochzeit in die Staaten ausgereist und der Vater
ist dort überaus erfolgreich geworden. Die Schwestern wollen nun die Region
ihrer Wurzeln kennenlernen. Sie haben Zimmer in der Pension von Fiona
gemietet.
Fiona ist erst vor kurzem aus Dublin zurückgekehrt, wo sie die Hotelmanagerin
des angesehensten Hotel gewesen war. Auch sie wollte zu ihren Wurzeln zurück
und betreibt nun eine kleine Pension in ihrem Heimatdorf. Doch dann gibt es
einen Toten. Zwar ein alter Mann, der sowieso auf sein Ende gewartet hat, aber
trotzdem war sein Tod zu plötzlich. Gleich darauf wird nach einem Streit im Pub
ein zweiter Mann tot aufgefunden und der Pastor des Dorfes bekommt einen
Briefumschlag mit enorm viel Geld zugesteckt.
Obwohl Molly Flanaghan in ihrem Roman auch Tote und Polizisten eingebracht hat,
würde ich ihn nicht als Krimi bezeichnen, denn es wird nicht ermittelt. In
ermittelnder Hinsicht werden kaum Fragen gestellt, obwohl sich einige Figuren
offenbar von einem anderen Fall her kennen und durchaus spannende Fragen im Raum
stehen.
Mir hat das Setting dieses Romans gefallen. Es werden viele Elemente aus anderen
Romanen bedient, wie sie hinlänglich bekannt sind: Dorfidylle, Pub, Pastor,
Pension, Heimkehr sind alles Zutaten für einen Liebesroman. Aber in diesem
Roman fehlt die Liebe. Zwar sind Pärchen denkbar, aber diesbezüglich wird kein
Paar besonders in den Vordergrund gestellt. Hier wird also deutlich von
Standards abgewichen. Ebenso in Sachen Verbrechen, wie oben ausgeführt.
Es bleibt ein gut unterhaltender Irlandroman, der viel Gefühl für irisches
Leben, Tradition und Landschaft vermittelt. Mit ihren bildreichen Details lässt
Molly Flanaghan die Häuser, Zimmer und Einrichtungen vor dem geistigen Auge der
Leser entstehen. Und während man von der irischen Lebensweise erfährt,
geistert einem immer die Frage durch den Kopf: Haben die drei sympathischen
Schwestern etwas mit dem Geld oder gar den Toten zu tun?
Das ist feine, subtile Spannung, die nicht einfach in einen Cosy Crime
eingepackt wurde, wie man es vielleicht erwarten würde.
Fazit
Ein empfehlenswerter und unterhaltsamer Roman für alle Komma die mal virtuell
auf die grüne Insel entfliehen wollen.
Vorgeschlagen von Detlef Knut
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veröffentlicht am 06. Mai 2023 2023-05-06 10:48:25