Rom, Empire und Galaxien in einem
Es ist mit Schwierigkeiten verbunden. Sich im Imperium einigermaßen "auf
Stand" zu halten. Was die verschlungenen, poltisch-strategischen Momente
angeht. Was die Sicherung und Verteidigung der eigenen Person angeht. Und was
den so gut wie immerwährenden und in heißere Phasen eintretenden Kampf gegen
die "Cielcin" angeht. Die an den Rändern der bekannten Sonnensysteme
des Imperiums mehr und mehr Welten erobern, Lücken hineinreißen, ganze
"Legionen" verschwinden lassen (das Imperium ist wie das römische
Reich aufgebaut und militärisch eingeteilt, während die Atmosphäre der
Herrschenden und deren Umfeld eher an das Empire erinnern).
Was ob der Entfernungen im Imperium durch das Universum dann eben wieder das
Bewahren des eigenen "Standes" in Komplikationen bringt. Denn wenn der
"Viktoria-Ritter" Hadrian Marlowe, einer der erfolgreichen Kämpfer
gegen die Gefahr der Aliens von außen antritt, vergehen leicht Jahrzehnte im
Krypto-Schlaf an Bord seines Raumschiffes, seiner Heimat, die
"Tamerlane", bis er ein mögliches Einsatzgebiet erreicht. Was
naturgemäß eine Abwesenheit vom "Mittelpunkt des Imperiums", der
"ewigen Stadt" auf längere Sicht in den Raums stellt und damit ein
"Vergessen" seiner Person, seines Ranges, seines Einflusses mit sich
bringen kann.
In einem System der strategischen Bündnisses, der Intrigen, samt einer kaum
vorhersehbaren Politik des Imperators je birgt dies Gefahren innerer Natur,
neben denen des Kampfes der "roten Legion", seiner persönlichen
Streitmacht. Gefahren, die durchaus die Verlangsamung der persönlichen Alterung
wettmachen können. Auch das Leben von Lord Marlowe rechnet ja eher in
Jahrhunderten denn in Jahrzehnten. Auf seiner neuen Mission nun erhält er zudem
den Auftrag, einen Prinzen des Imperiums, Alexander, auszubilden. Vom Pagen zum
Führer werden zu lassen. Was ihn zunächst irritiert. Und Marlowe wird eine
ganze Weile benötigen, bis ihm schwant, dass mit diesem speziellen Auftrag noch
die Zukunft von Vielen beeinflusst werden könnte.
"Es ist ebenso gut möglich, dass der Prinz verborgene Qualitäten
besitzt".
Das Ganze an Auftrag, Kampf, Politik, Strategie, Liebe, Ausbildung und vielem
mehr erzählt Ruoccino in getragenem, ruhigen Erzählfluss, so dass der Hinweis
auf eine "epische Erzählweise" des Klappentextes völlig zutrifft.
Und man muss als Leser und Leserin durchaus ein wenig Konzentration aufbringen,
die vielen Haupt- und Nebenfiguren, die verschiedenen Ebenen des Denkens und
Handelns Marlows im Blick zu behalten. Wie auch seine eigene Streben nach Wissen
und "Entschlüsselung" des Lords und Ritters, für das er dringend
Zugang zu der einen. Großem Bibliothek benötigt, in der er Fakten und
Hintergründe für alle das, was er selbst am Imperium sieht und jenes, das ihm
nur schwant vermutet. Ein Zugang, der ihm höflich und doch erkennbar nicht
unbedingt gewährt werden soll.
Fazit
Wenn das alles samt der "Kleinigkeit" der "Rettung der bekannten
Menschheit" und des Imperiums selbst gegen äußere und innere Feinde sich
auf über 1000 Seiten allein in diesem dritten Band der Reihe erstreckt, dann
weiß jeder Leser und Leserin, dass er sich ebenfalls auf eine lange Reise
einzustellen hat. Die, wie erwähnt, ruhig, aber in den einzelnen Ereignissen
sehr flüssig erzählt wird und die eine gewisse Spannung ob der verschiedensten
Gefahren aus allen Richtungen durchgehend aufrecht erhält.
Vorgeschlagen von Lesefreund
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veröffentlicht am 23. März 2023 2023-03-23 15:21:27