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Andreas Dorau, Sven Regener: Die Frau mit dem Arm

Die Frau mit dem Arm

von Andreas Dorau, Sven Regener
Verlag: Galiani [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Belletristik
ISBN-13 978-3-86971-274-1

Preis: 22,00 Euro bei Amazon.de [Stand: 23. November 2024]
Nahtlose Fortsetzung

"Am Ende trifft man doch nur Leute, denen der Name nichts sagt".

So sieht sich Andreas Dorau nach seinem "Welthit", "Fred vom Jupiter". Aber zum einen stimmt das nicht unbedingt, denn durchaus können sich ja, zumindest einige, an ihn (und das nicht nur in Verbindung mit dem einen Hit" erinnern und zum anderen hat Dorau ja nicht aufgehört, Musik zu kreieren und damit vor Publikum aufzutreten. Auch wenn es natürlich stimmt, zumindest aus seiner Perspektive, dass das "neue Jahrtausend nicht gut" für ihn begann. Die "Hitmaschine lahmte". Dorau "hing in der Luft, "wohlhabend und am Ende". Und doch gilt, auch in privaten Schlägen, "danach konnte es nur noch besser werden". Der Ansatzpunkt dieses zweiten Bandes der Biographie Doraus, geschrieben von Sven Regener.

Und munter können Leser und Leserinnen in Inhalt und Stil Doraus Lebenspfaden bestens folgen, Pfaden, die einerseits ein deutliche Stück weg von der Alltagsrealität der meisten Menschen sich bewegt, aber eben ebenfalls deutlich unterhalb der ehemaligen Bekanntheit und Erfolge. So dass sich, mit Rückschlägen wie jener Auftritt im "Goethe Institut" in Moskau (trocken und humorvoll im Stil vorgelegt), mehr und mehr die Kunst, das Denken, der Künstler in den Vordergrund schieben und so manches, was zunächst schräg erschien, feste Ankerpunkt durch das Leben Doraus findet. Und was, für Dorau selbst, hier und da überaus überraschend breiter Betrachtung und Anerkennung gefunden hat.

Neben den traurigen Momenten, die zwar ebenfalls trocken im Stil erzählt werden, aber dennoch, gerade durch diese direkte Form des Erzählens, unter die Haut gehen. 2007, als Doraus Mutter starb und wie "das Leben kalt" wurde, das ist so ein Moment, den sicherlich viele beim Tod von Mutter oder Vater oder beiden sehr nachfühlen können. Wenn der innere Rückhalt des Lebens wegbricht, wenn man sich im erwachsenen Leben noch einmal innerlich ganz neu "erfinden" muss.

"Weil es niemanden mehr gab, der mir so selbstverständlich helfen konnte".

Bis hin aber auch zur Marotte, "gerne zum Arzt" zu gehen und das eher wegen der Zeitschriften im Warteraum, von denen "Das Goldene Blatt" und ähnliches es Dorau besonders angetan hatten. Arztbesuche, die dann auch den Titel des Buches erklären. Auf ganz andere Weise, als man es vermuten könnte. Und mit einem überraschenden Ergebnis, was die Größe seines Gehirns am Ende anging. Wohin immer das dann auch führen mag.

Was im Weiteren zur überhaupt erst mal entflammenden Liebe zum Gitarrensound führen wird und damit auch eine neue Phase des musikalischen Schaffens einleitete. Was alles durchaus interessant zu lesen ist und so am Ende Dorau erfreulicherweise seine starke Unlust am "Ich, ich, ich", am schreiben (lassen) über sich selbst überwunden hat. Auch um zu erfahren, wie man damals mit etwas Geschick im Marketing und Produkt doch noch einmal in die "Charts" einsteigen konnte.
Fazit
Es gilt eben, was Dorau lakonisch als Quintessenz auch zieht:

"Manchmal ist die Welt besser, als man denkt".

Wofür dieses flüssig zu lesende und doch in ganz eigenem Ton verfasst Werk ebenfalls spricht.
9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne
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Vorgeschlagen von Lesefreund [Profil]
veröffentlicht am 16. März 2023

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