Die südamerikanische Bestsellerautorin Isabel Allende hat mit diesem Roman
erstmals in ihrer Karriere ein Jugendbuch veröffentlicht. Der 15jährige Alex
muss wegen einer schweren Erkrankung seiner Mutter eine zeitlang bei seiner
sonderbaren Großmutter, der Reisejournalistin Kate Cold leben. Diese nimmt Alex
mit auf eine Expedition in den Amazonas, wo eine internationale Forschergruppe
nach einer riesenhaften Bestie sucht. Im Verlauf der Reise lernt Alex nicht nur
viel über Geister und Dämonen der Indianer, sondern lernt auch Nadja, die
13jährige Tochter des Fremdenführers kennen. Mit diesem ersten von drei
Abenteuern um Alex und Nadja wandelt Isabel Allende ein wenig auf den Spuren von
Harry Potter. Leider ist Frau Allende dabei aber nicht so begabt, wie die
geniale Potter-Erfinderin. Die Story, die Anfangs recht flott erzählt wird,
zieht sich im Mittelteil recht zäh dahin, bevor sie zum Ende noch einmal
spannend wird. Gelesen wird das Hörbuch von Marc Oliver Schulze, dessen Stimme
hin und wieder eine Ähnlichkeit mit Rufus Beck hat. Leider ist er im Vortragen
aber nicht so gut, wie der bekannte Hörbuchinterpret und Schauspieler.
Fazit
"Die Stadt der wilden Götter" wird als Kinder- und Jugendbuch
angepriesen. Ob diese Zielgruppe an dem recht schwierigen Stoff seine Freude
hat, darf bezweifelt werden. Das Hörbuch ist insgesamt durchschnittliche
Unterhaltung, die nicht unbedingt zu den Highlights dieses Genres gehört.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 22. Juli 2004 2004-07-22 15:12:06