Dieser historische Roman ist der zweite Teil der Chroniken von Bernicia, dem
späteren Northumberland, der im 7. Jahrhundert spielt. Der historische Roman
schließt direkt an den ersten Band »Schwert & Ehre« an. König Oswald hat
eine Schlacht gewonnen, doch die Waliser wurden noch nicht endgültig besiegt.
Sie marschieren jetzt auf Bebbanburg, dem heutigen Bamburgh an der britischen
Ostküste in Northumberland, zu. Und so beginnt der Roman mit einer kolossalen
Schlacht.
Wieder ist es Beobrand, der anscheinend die Existenz seines Landes, seines
Königs in den Händen hält. Wie im ersten Band ist er der Protagonist und
seine Frau Sunniva hat ihm einen Sohn geschenkt, der den Namen seines Bruders
trägt. Bereits im ersten Teil hat Matthew Harffy bewiesen, dass er detailreiche
Schlachten und schwertgeschwängerte Zweikämpfe genauso bildreich beschreiben
kann wie Landschaften, das alltägliche Leben in den Ortschaften und den Umgang
der Menschen untereinander.
Stets brodelt es zwischen den Figuren. Schnell können aus Freunden Feinde
werden oder aus Feinden Freunde. Es dreht sich alles um die Frage, wie Beobrand
am Ende des Romans aussehen, was ihm widerfahren, wie er sein Leben gestalten
können und welcher seiner engsten Freunde an seiner Seite stehen wird.
Mehr als im ersten Teil »Schwert & Ehre« geht es in diesem Band um Gefühle.
Das Verhältnis zu seiner Frau, aber auch zu seiner Mutter und seinem Vater
steht im Mittelpunkt. Beobrand, der noch sehr jung ist, zeigt zwar große
kämpferische Qualitäten und ist in der Lage, andere anzuführen, aber in
seinem Inneren kämpft er mit Selbstzweifeln. Immer wieder tauchen seine
Dämonen in seinem Kopf auf. Obwohl er im ersten Teil seinen ärgsten Gegner
getötet hatte, verfolgt ihn dieser durch viele Nächte hindurch.
Kann man diesen Roman nun als eigenständigen Roman lesen, ohne den ersten Teil
zu kennen? – Ja, kann man! Alle notwendigen Hintergründe werden ausreichend
erneut eingeflochten. Dies geht teils so weit, dass man einige Passagen als
überflüssig erachtet, sofern man »Schwert & Ehre« zuvor gelesen hat.
Fazit
Meiner Meinung nach kann es mit der Geschichte durchaus weitergehen. Die
Cliffhanger sind unverkennbar und trotz eines befriedigenden Abschlusses dieses
Romans ahnt man, dass da noch etwas kommen kann. Ich bin mit diesem Roman auf
wunderbare Art in das dunkle Mittelalter abgetaucht und habe auf unterhaltsame
Weise blutige Schlachten geschlagen.
Vorgeschlagen von Detlef Knut
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veröffentlicht am 03. Dezember 2022 2022-12-03 12:37:50