Anna Gudwin, eine junge Studentin der Kulturgeschichte lernt einen Mann namens
Mor kennen, der ihr aus einer misslichen Situation hilft. Er verwickelt die
junge Frau in ein Gespräch und offenbart ihr plötzlich, dass ihr Vater Klaus,
den Anna seit Jahren für tot hält, am Leben ist. Mehr noch. Er soll ein
langjähriger BND-Agent für besondere Aufgaben gewesen sein. Mor unterbreitet
Anna das Angebot, sich in die Ausbildung beim BND zu begeben, um anschließend
nach ihrem Vater zu suchen. Zögerlich lässt sie sich darauf ein und lernt dort
Sebastian Herold kennen. Eine Begegnung mit weitreichenden Folgen.
Mit "Die größten Fälle des BND" geht eine neue Hörspielserie an
den Start, die, wie der Titel verrät, im Fahrwasser des deutschen
Geheimdienstes spielt. Das Intro der Serie ist ein wenig an das von
"Offenbarung 23" angelehnt. Und auch hier versucht man, Fakten und
Fiktion miteinander zu vermischen.
Das gelingt bei dieser Eröffnungsfolge schon ganz gut. Die Grundidee der
Geschichte (totgeglaubter Vater soll noch am Leben sein und ein Doppelleben
geführt haben) ist so neu nicht. Trotzdem macht die Story Spaß, zumal
Originaltondokumente aus früherer Zeit hier gekonnt mit eingebracht werden. Das
erhöht die Authentizität. Das Spannungslevel ist sicher etwas
steigerungsfähig, denn die eine oder andere Länge kommt in den knapp achtzig
Minuten schon vor. Hier könnte man künftig versuchen, die Story kompakter zu
schneiden. Am Ende gibt es einen guten Cliffhanger, der die Neugier auf die
zweite Folge weckt.
Akustisch bietet "Der unverzichtbare Feind" alles, was man von einem
Hörspiel erwartet. Die Geräuschkulisse ist über aus authentisch und wird
durch die Ton-Dokumente weiter verstärkt. Bei den Sprechern hat man mit Jenny
Löfler, Christian Intorp, Jo Jung, Mirko Böttcher oder Florian Clyde auf
unverbrauchte Stimmen gesetzt, die ihre Sache aber allesamt sehr gut machen.
Fazit
Mit "Die größten Fälle des BND" geht eine überaus interessante
neue Hörspielserie an den Start, die in ihrer ersten Folge "Der
unverzichtbare Feind" vieles richtig macht. Zwar ist, was die Spannung
angeht, noch Luft nach oben, aber ich bin sehr gespannt, wie es mit Anna Gudwin
weitergehen wird.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 02. November 2022 2022-11-02 17:51:25