Dieser Thriller von Stacy Willingham ist der absolute Knaller in diesem Sommer.
Es ist ein Psychothriller um die Jagst nach einem Serienmörder in Louisiana.
Als Chloe Davis aus Breaux Bridge in Louisiana zwölf Jahre alt ist, geschieht
im beschaulichen Städtchen Ungeheures. Es verschwinden sechs Mädchen in ihrem
Alter innerhalb eines Sommers. Die Mädchen werden genauso wenig gefunden wie
ihre Leichen. Aber Chloe findet im Kleiderschrank ihrer Eltern eine
Schmuckschatulle, in der sich Schmuck von den verschwundenen Mädchen
befindet.
Chloes Vater wird verhaftet. Kurz darauf gesteht er den Mord an den Mädchen.
Chloe ist erschüttert, kann ihren liebevollen Vater nicht mit diesen Taten in
Verbindung bringen, wird aber die nächsten zwanzig Jahr nie wieder Kontakt zu
ihm haben. Zwanzig Jahre später im Sommer ist Chloe vier Wochen von Ihrer
Hochzeit entfernt. Sie wohnt mittlerweile in Baton Rouge, auch um der
Vergangenheit zu entfliehen, und ist Kinderpsychologin. Da verschwinden erneut
Mädchen in der unmittelbaren Umgebung von Chloe. Ihre Erinnerungen kehren mit
Macht zurück. Aber ihr Vater sitzt immer noch im Hochsicherheitstrakt. Er kann
nicht wieder der Täter sein.
Stacy Willingham erzählt diesen spannenden Thriller aus der Sicht von Chloe
Davis. Schnell wird klar, dass Chloe offenbar paranoid ist. Je näher die
Ereignisse an sie herankommen, um so mehr Angst bekommt sie und kann sich nicht
mehr auf das tägliche Leben und die Hochzeitsplanung konzentrieren. Diese
Erzählweise führt dazu, dass die Kindheitserinnerungen von Chloe mit dem
aktuellen Geschehen in ihren Gedanken stets einhergehen. Als Leser wird man an
schöne Sommer in Louisiana erinnert, an angeln, an fischen, baden und
Kinderabenteuer erleben.
Die Spannung baut sich langsam aus. Zunächst gibt es viel (notwendiges) über
die Taten, die Figuren und die Örtlichkeiten. Dazu die Gedanken von Chloe, aus
denen nicht nur ihr, sondern auch den Lesern klar wird, dass sie Schwierigkeiten
hat, die Realität von der Einbildung zu unterscheiden. Ab ungefähr der Hälfte
des Romans beginnt Stacy Willingham dann, die Daumenschrauben für die Leser
anzuziehen. Nahezu zu jedem Ende eines Kapitels gibt es eine neue Informationen,
die alles bisher angenommene auf den Kopf stellt. Die gesamte Geschichte muss in
neue Bahnen gebracht werden. Das ist purer Thrill.
Über die einzelnen Figuren selbst und ihre Beziehungen zueinander kann man
nichts schreiben, ohne eventuell zu spoilern. Also lasse ich es bleiben. Chloe
selbst ist ein sehr gespaltener Charakter. Man mag sie nicht so richtig mögen,
wie man Protagonistinnen in anderen Romanen mag. Man empfindet wegen Ihrer
Paranoia eher Mitleid mit ihr. Manchmal möchte man sie verfluchen, weil sie
wieder irgendeine Dummheit macht, und dann muss man sie wieder bewundern, dass
sie einen guten Riecher hatte.
Fazit
Abschließend komme ich einfach nicht umhin, diesen Roman als einen unbedingt zu
lesenden Psychothriller empfehle. Wer Nervenkitzel liebt, sollte sich unbedingt
auf diesen hier einlassen.
Vorgeschlagen von Detlef Knut
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veröffentlicht am 18. August 2022 2022-08-18 09:14:19