Rom im Jahr 63 n. Chr. Der Gladiator Castor Pollux kämpft in der Arena jeden
Tag um sein Leben. Nach einem Kampf, den er nur knapp und mit List und Tücke
gewonnen hat, wird er zu Nero, dem römischen Kaiser bestellt. Dort wird ihm
offenbart, dass er fortan das Erbe seines verstorbenen Vaters antreten und die
Finsteren jagen soll. Da es in Rom zu mehreren Todesfällen, zunächst an
Dirnen, später auch an anderen Personen gekommen ist, begibt sich Castor Pollux
auf die Suche. Unterdessen lernt die schöne und durchtriebene Senatorenehefrau
Dalia einen Mann kennen, der sie auf ganz besondere Weise fasziniert und der
große Pläne mit ihr hat.
Dass es innerhalb des "Gespenster-Krimis" eigene Sub Serien gibt, hat
Tradition und war bereits bei der ersten Auflage der Fall. So starteten
seinerzeit auch "Tony Ballard" oder "John Sinclair" (die bis
heute noch läuft) als Sub-Serie, bevor sie eine eigenständige Romanserie
wurden. Mit "Der Vampir von Rom" legt Michael Schauer jetzt den ersten
Roman einer neuen Sub-Serie vor, die viel verspricht. Castor Pollux lautet der
Name des Helden. Besonders ist vor allem das Setting der Serie, da uns Michael
Scheuer in das Römische Reich zur Zeit von Kaiser Nero führt. Eine aus
mehreren Gründen hervorragende Idee, die sicher Potenzial für zahlreiche
spannende Romane liefert. Und wenn diese allesamt so verlaufen, wie dieser erste
Band, dann kann man nur hoffen, dass die Serie recht bald eigenständig wird,
denn was Michael Schauer hier abliefert, ist allerfeinste Unterhaltung auf einem
wirklich ausgezeichneten Niveau.
Das alte Rom wird mehr als lebendig und anschaulich geschildert. Man merkt, dass
der Autor eine Vorliebe für diese Zeit hat (was regelmäßige
Gespenster-Krimi-Leser sicher schon vor diesem Roman gemerkt haben). Im Nachwort
schreibt er, dass es ihm große Freude macht, die Leser in diese spannende
Epoche zu führen. Zumal er mit Castor Pollux einen sympathischen Helden
erschaffen hat, dem man gerne und viel intensiver folgen möchte.
Der Plot von "Der Vampir von Rom" ist aufregend und besticht durch
interessante Figuren. Da ist natürlich die durchtrieben Delia, da ist
Florentina, die schöne Tochter des Senators Urbanus, bei dem Castor Pollux
aufgenommen wird und da ist vor allem Nero. Beim Lesen der Szenen musste ich
immer wieder an die Darstellung von Peter Ustinov denken und behaupte einfach
mal, dass auch Michael Schauer zumindest den Film im Auge hatte, als er
"seinen" Nero konzipiert hat.
Fazit
Wer immer noch behauptet, dass solche Romane Schund sind, dem sein "Der
Vampir von Rom" in die Hand gelegt oder auf den Reader geladen. Michael
Schauer legt einen hervorragenden Roman vor, der durch einen spannenden Plot,
ein tolles Setting und sympathischen Figuren besticht. Ein Serienauftakt nach
Maß, nach dem ich mich riesig auf die kommenden Castor-Pollux-Geschichten
freue.
Vorgeschlagen von Michael Krause
[Profil]
veröffentlicht am 18. Juli 2022 2022-07-18 15:37:53