Das Licht der frühen Jahre (Die Adler-Saga, Band 1)

Lilly Adler wächst in der geschäftigen Friedrichstraße auf, wo ihr Vater sein berühmtes Fotoatelier hat. Vor dem Ersten Weltkrieg gingen die Reichen und Schönen hier ein und aus, um sich porträtieren zu lassen, aber die Zeiten sind schwer und es ist still geworden im traditionsbewussten Atelier Adler. Eines Tages trifft Lilly auf eine junge Frau, die sich in Begleitung des verschlossenen Regisseurs Theo Stiller befindet. Dadurch wächst Lillys Faszination für das Medium Film. Sehr zum Missfallen ihres Vaters. Doch Lily lässt sich nicht beirren. Zusammen mit Theo stürzt sie sich in das wilde Nachtleben im Berlin der Zwanzigerjahre. Allerdings wird ihr Glück von einem düsteren Geheimnis in ihrer Familie überschattet, dass alles ins Wanken bringt.

Mit "Das Licht der frühen Jahre" startet die deutsche Autorin Charlotte Lyne, die auch unter den Namen Charlotte Roth, Carmen Lobato oder Lydia Conradi publiziert, ihre Filmtrilogie um die Familie Adler. Nach einer Eröffnung, die kurz vor der Jahrhundertwende spielt, stiegt die Geschichte zum Ende des Ersten Weltkriegs ein und nimmt den Leser sofort gefangen. Schon der Anfang, in dem Lilys Vater eine wichtige Rolle einnimmt, fesselt den Leser, der ahnt, dass hier etwas passiert, was das weitere Leben von Rufus Adler nachhaltig beeinflussen wird.

Mit Einsatz der originären Handlung lernt man dann Lily Adler kennen, die einem ebenfalls sofort ans Herz wächst. Man kann ihre Liebe zum Film und den Drang, ihr eigenes Leben zu leben, sehr gut nachvollziehen. Und so erzählt Charlotte Lyne eine spannende und dramatische Geschichte, die zum einen die Historie der UFA-Studios in Babelsberg thematisiert und dies mit einer fesselnden Familiengeschichte kombiniert, die von ihren tollen Charakteren lebt.

Das Ende ist so gestaltet, dass der Roman in sich durchaus abgeschlossen ist, man aber trotzdem wissen möchte, wie es mit Lily und Theo weitergeht. Zumal nach dem Schrecken des Krieges die folgende dunkle Macht in Form der Nationalsozialisten am Horizont auftaucht, die sicher das Schicksal aller Figuren in den kommenden Jahren prägen wird.