Der Roman von Nicolas Barreau erschien erstmals 2008. Nun wurde er bei Rowohlt
neu aufgelegt. Der 1980 in Paris geborene Schriftsteller Nicolas Barreau ist
bekannt für seine anrührenden Liebesromane, die vor der Kulisse von Paris
spielen.
Die Geschichte ist schnell erklärt. Sie gibt sofort den Spannungsbogen von der
ersten bis zur letzten Seite. Der Galerist Jean-Luc findet eines Morgens einen
handgeschriebenen Liebesbrief einer unbekannten Frau in seiner Post. Der Brief
erscheint ihm mehr als ungewöhnlich, nicht nur weil er per Hand geschrieben
ist, sondern weil er direkt an ihn unter Nennung seines Spitznamen Duc und ohne
Anschrift adressiert worden ist. Er wurde also auch persönlich vorbeigebracht.
Aber am Ungewöhnlichsten ist die Tatsache, dass sich die Absenderin nicht zu
erkennen gibt. Lediglich ihr weibliches Geschlecht gibt sie Preis, indem sie
sich "Die Principessa" nennt. Jean-Luc redet sie weiterhin mit seinem
Spitznamen an, wodurch sie sehr vertraut mit ihm scheint, hingegen zermartert er
sich den Kopf, wer hinter der Principessa stecken könnte.
Leser fiebern mit dem armen Galeristen mit, wenn er versucht, die
Briefschreiberin aufzudecken. Vom ersten Moment an möchte man genau wie der
Protagonist wissen, wer dahinter steckt. Obwohl Jean-Luc große Auswahl an
möglichen Frauen zur Genüge hat.
Nicolas Barreau verwendet neben normaler Erzählung und Dialog vor allem die
Briefe zwischen beiden, um sie näher bekannt zu machen. Der Schreibstil der
Briefe, die auch als E-Mail zwischen beiden hin und her gehen, ist smart und
elegant. Mal liebevoll an, mal aggressiv provozierend. Mal beleidigend, mal
entschuldigend.
Aber Nicolas Barreau lässt lange nicht alles nur in den Briefen geschehen. Das
normale Leben geht weiter, es werden Ausstellungen vorbereitet und Geschäfte
abgeschlossen. Jedoch macht Jean-Luc seine ganzen Freunde kirre mit der Suche
nach der Unbekannten. All dies geschieht in einem herzerfrischenden Plauderton,
mit dem uns der Schriftsteller in sein Paris entführt. Paris-Liebhaber werden
sich sehr wohlfühlen, wenn Sie mit dieser Geschichte in Gedanken über die
Boulevards und durch die Gassen von Saint Germain schlendern.
Fazit
»Du findest mich am Ende der Welt« ist ein spannender Liebesroman, der manche
Überraschung und ganz viel Paris bietet. Ich empfehle Ihn sehr gerne und gebe
volle Punktzahl.
Vorgeschlagen von Detlef Knut
[Profil]
veröffentlicht am 18. Mai 2022 2022-05-18 09:20:19