Die FBI-Agentin Kate Moran muss einen furchtbaren Schicksalsschlag verkraften.
Am Tag vor ihrer Hochzeit werden ihr Verlobter und dessen Tochter von einem
Serienmörder getötet, den man den Jünger des Teufels nennt. Als Kate den
Täter Constantine Gemal zur Strecke bringt, schwört dieser ihr bei seiner
Hinrichtung, dass er wiederkehren wird, um sich zu rächen. Drei Jahre nach der
Tat geschieht ein Mord, der genau nach demselben Muster durchgeführt wird.
Anfangs glaubt Kate an einen Nachahmungstäter, doch als die Morde sich häufen,
erwächst der Verdacht, dass Gemal zurückgekehrt ist. Als auch noch Morde in
Paris und Istanbul erfolgen, den Orten an denen auch Gemal gemordet hat, ist
Kate endgültig davon überzeugt, dass er sein Versprechen wahr gemacht hat. Da
es zwischen den Opfern und Kate merkwürdige Verbindungen gibt, glauben Kates
Kollegen bald, dass sie mehr mit den Morden zu tun hat.
Nachdem Glenn Meade mit seinen letzten Werken ("Die Achse des Bösen"
und "Projekt Wintermond") nur bedingt überzeugt hat, legt er mit
"Der Jünger des Teufels" einen packenden Thriller vor, der die
Qualität von Meades Roman "Operation Schneewolf" erreicht - und das
in einem Genre, dass in den letzten Jahren durchaus strapaziert wurde, denn
Serienkillerromane hatten in der jüngeren Vergangenheit Hochkonjunktur. Mit dem
Jünger hat Glenn Meade einen Bösewicht erschaffen, der ein überaus perfides
Spiel mit Kate Moran und dem Leser spielt.
Durch die gut gewählte Ich-Perspektive hat der Leser immer das Gefühl auf
Augenhöhe mit der Hauptfigur zu sein. Was sie weiß, weiß man auch und das ist
anfangs nicht sehr viel, denn die Frage, ob Constantine Gemal von den Toten
zurückgekehrt ist oder gar die Hinrichtung überlebt hat, wird erst auf den
letzten Seiten beantwortet.
Seite für Seite zieht Glenn Meade die Spannungsschraube ein wenig fester an.
"Der Jünger des Teufels" bietet allerbeste Unterhaltung. Sicher, die
Story ist nicht sonderlich neu. Auch die Nebenhandlungsstränge (FBI-Agentin
muss ihre Unschuld beweisen, verliebt sich in einen Mann, der an ihre Unschuld
glaubt) sind nicht sonderlich originell. Im Zusammenspiel mit dem teuflisch
guten Plot entwickelt sich jedoch ein Thriller, der zu den absoluten Highlights
dieses Genres gezählt werden kann.
Fazit
Nach zuletzt etwas schwächeren Romanen ist dem Iren Glenn Meade mit "Der
Jünger des Teufels" ein Spitzenthriller gelungen, der zu den absoluten
Highlights des Jahres 2007 gezählt werden muss.
Vorgeschlagen von Michael Krause
[Profil]
veröffentlicht am 17. August 2007 2007-08-17 19:48:18