Mit diesem Debütroman von Debra Bokur begeben sich die Leser in die sonnigen
Regionen von Magnum und Hawaii-5-0, in den sonnigstens Bunndesstaat der USA. Es
ist ein Krimi, der neue Landschaften in den deutschen Krimialltag bringt.
Hauptschauplatz ist die Insel Maui. An ihrem paradiesischen Strand wird eine
männliche Leiche gefunden. Es ist der 17jährige Surfer Kekipi Smith. Alle
denken im ersten Moment, dass es sich um einen tragischen Surfunfall handelt.
Doch ein abgebrochener Haifischzahn in einer tiefen Kopfwunde scheint auf etwas
anderes hinzudeuten. Der Police Captain Walter ruft seine Nichte Kali Mahoe
hinzu. Sie ist als Detective Kriminalpolizistin auf dem Revier. Außerdem ist
sie Ureinwohnerin und Stammesheilerin. Sie kennt sich also bestens mit den
hawaiianischen Mythen und Legenden aus. Das ist für die Ermittlungen von
Vorteil, besonders, da erste Gerüchte um einen gesichtslosen Geist im
Zusammenhang mit dem toten Surfer und den gestohlenen Sonnenpanels machen.
Debra Bokur hat das Lokalkolorit umfassend aufgegriffen und sehr schön
präsentiert. Leser kommen bei der Lektüre an Informationen, die in
unterhaltsamer Weise viel von Hawaii, dem Leben dort und den Mythen und Sagen
der Urbevölkerung berichten. Exotisch anmutend sind die Ermittlungen selbst
für mich, obwohl ich schon hunderte Krimis mit diesem Handlungsort gesehen
haben. Dies war der erste Roman, auf den ich mich deshalb besonders gefreut
hatte.
Das Cover des Buches finde ich ansprechend. Offenbar ist der Betrachter selbst
im Wasser und blickt auf eine Insel. Die Kriminalhandlung, die Debra Bokur für
»Aloah. Tod im Paradies« geschaffen hat, tritt in weiten Teilen in den
Hintergrund. Mehrere Stränge, die in unterschiedliche Richtungen weisen, werden
am Ende befriedigend zusammengeführt. Aber manchmal hat man das Gefühl, als
wären sie nur Mittel zum Zweck, um Hawaii mit allem Drum und Dran vorzustellen.
Aber ich fand es nicht grundsätzlich verkehrt. Schließlich hält das Ende noch
eine große Überraschung bereit, mit der man zuvor nicht unbedingt gerechnet
hatte.
Fazit
Leser, die mit krimineller Unterhaltung neue Regionen kennenlernen wollen, sind
bei diesem Roman genau richtig. Surfen an den Stränden von Maui oder O’hau,
ohne dabei selbst nass zu werden. Menschen kennenzulernen, deren Namen anfangs
unaussprechlich scheinen, dann aber doch immer selbstverständlicher werden.
Hinter die Fassade der Inseln mit der ewigen Sonne zu blicken und deren dunkle
Seiten zu erkunden.
Gerne empfehle ich diesen interessanten Hawaii-Krimi.
Vorgeschlagen von Detlef Knut
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veröffentlicht am 29. April 2022 2022-04-29 09:02:02