Mit dem neuesten Thriller aus der Feder des Meisters der deutschen Politthriller
– Horst Eckert – bleibt sich der in Düsseldorf lebende Schriftsteller treu:
brisantes und aktuelles Thema, spannend und unterhaltsam aufbereitet, fesselnder
Pageturner!
Die WorldCard AG ist ein Shooting-Star am deutschen Wirtschaftshimmel. Das
Unternehmen wird hofiert von der Kanzlerin, verdrängt alteingesessene Konzerne
aus dem DAX und schickt sich an, als Finanzdienstleister die Deutsche Bank zu
übernehmen. Doch was hat die tote Frauenleiche in Düsseldorfs Norden damit zu
tun? Und warum wird in der Düsseldorfer Altstadt ein Journalist der Financial
Times niedergestochen?
So könnte man die Stränge zusammenfassen, in denen ermittelt wird.
Kriminalrätin Melia Adan wird aus verwandtschaftlichen Gründen darum gebeten,
sich um den britischen Journalisten zu kümmern. Vincent Veih ist mit deiner MK
für die Frauenleiche zuständig. Schnell wird klar, dass es offenbar einen
Zusammenhang zwischen beiden Fällen gibt.
Da der Journalist einen Finanzskandal von ungeheurer Dimension aufklären will,
was nicht nur der WorldCard-Konzern, sondern auch der deutsche Geheimdienst
verhindern will, ist eine Verbindung zu dem Mord und dem Überfall in
Düsseldorf mehr als wahrscheinlich.
Horst Eckert schafft es erneut, ein brisantes und aktuelles Thema in einen
spannenden Thriller zu verwandeln. Die Ähnlichkeit der WorldCard AG mit dem
Wirecard-Konzern ist unverkennbar. Doch da der Prozess zu Wirecard gerade erst
begonnen hat und noch nicht alles an die Öffentlichkeit gedrungen ist, musste
sich der Autor der kreativen Fiktion bedienen. Was er meisterlich beherrscht.
Die Vorgehensweise der verbrecherischen Manger und der korrupten Politiker wirkt
ungemein authentisch und glaubhaft. Als wäre es eine Dokumentation.
Im sechsten Roman um Vincent Veih (aber der dritte mit Melia Adan) spielt auch
dessen Mutter, eine ehemalige RAF-Terroristin, erneut eine kleine Rolle. Damit
zeigt Horst Eckert, dass ihm etwas an den von ihm geschaffenen Figuren liegt und
er sehr wohl in der Lage ist, ihre Biografien weiterzuspinnen. Das geschieht an
vielen Stellen. Leser von Eckerts Romanen können sich auf ein Wiedersehen mit
alten Bekannten freuen.
Der Schreibstil ist von kurzen, prägnantem und schnörkellosen Sätzen
geprägt. Lange, verschachtelte Sätze sucht man vergeblich. Das Geschehen,
Handlung und Gedanken, werden auf den Punkt genau formuliert. Dies und die
kurzen Kapitel lassen die Seiten nur so durch die Finger gleiten. Das hat mich
sehr an die Thriller von Michael Connelly erinnert.
Neben der Leistung des Autors gefällt mir auch die Gestaltung der Reihe im
Verlag. Die Titel der Reihe folgen derselben Melodie und die beiden Silhouetten
einer Frau und eines Mannes in der Großstadt führen auf das Wesentliche hin.
Fazit
Meine Empfehlungen der vorhergehenden Romane dieses Autors lassen erahnen, dass
ich ein begeisterter Leser von ihnen bin und auch diesen in besonderer Weise
empfehlen möchte.
Vorgeschlagen von Detlef Knut
[Profil]
veröffentlicht am 05. April 2022 2022-04-05 10:09:54