Der Kampf um die Nachfolge von Margot Heinkel als Kanzlerin und an der
Parteispitze ist voll entfacht. Vor allem Konstantin Herz, ein alter Intim-Feind
rechnet sich endlich gute Chancen aus, um als Parteichef der CDU ins Kanzleramt
gewählt zu werden. Zuvor muss er sich gegen zwei weitere Kandidaten. Aus dem
eigenen Reihen bewähren. Unterstützt wird er dabei von Wilhelm Däuble, der
seinerseits die Chance sieht, die Ära von Margot Heinkel zu beenden. Doch diese
versucht, die Attacke der alten Männer abzuwehren. Mit Hilfe des Journalisten
Jan Gaspard überlegt sie, wie eine aufziehende globale Pandemie dabei
behilflich sein kann.
Mit "Die drei Tenöre" liegt die dritte Folge der Polit-Serie
"Der Schlüssel der Macht" vor. Sie knüpft nahtlos an die vorherige
Episode an und nimmt den Hörer mit in die Zeit vor der letzten Bundestagswahl.
Das Erschreckende und gleichzeitig spannende und abstoßende ist, wie
realistisch diese Folge erneut ist. Genau so könnten sich die Ereignisse
abgespielt haben, zumal die agierenden Personen ihren realen Vorbildern überaus
ähnlich sind. Auch erkennt man, welches Haifischbecken die reale Politik ist
und welche Interessen wirklich dahinterstehen. Das alles hat Jan Gaspard, der
sich als Autor für diese Serie verantwortlich zeichnet, super eingefangen.
Akustisch gibt es hier nicht so viel zu brillieren, da der Fokus natürlich auf
den Sprechern liegt. Hier agieren die aus den ersten beiden Teilen bekannten
Stimmen: Tom Jacobs als Jan Gaspard, Heinz-Eckart Eckhardt als
Heindel-Vertrauter Klaus-Ludwig Bechtel oder Alexnader Turrek als Georg Brand
und Detlef Bierstedt als Kai Siekmann, die man aus iohren Rollen in der
Hörspielserie "Offenbarung 23" kennt. In weiteren Rollen sind
Friedhelm Ptok oder Gerald Schaale zu hören. Christin Marquitan agiert als
Margot Heinkel und klingt hier wesentlich differenzierter, als in ihrer Rolle
als Angela in der gleichnamigen Folge von "Offenbarung 23".
Fazit
Fakten? Fiktion? Ein Blick hinunter die politischen Kulissen? "Die drei
Tenöre" liefert perfekte Hörspielunterhaltung für Erwachsene, nimmt den
Hörer mit und gaukelt ihm zumindest sehr glaubhaft vor, dass sich die Zeit vor
der Pandemie genau so abgespielt haben kann. Da sicher ein recht hoher
Wahrheitsgehalt dabei sein wird, macht das Ganze noch erschreckender. Gespannt
sehe ich der zweiten Hälfte, der vorerst auf sechs Folgen angelegten Serie
entgegen, auch wenn wir bereits ahnen, wie es weitergeht.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 28. November 2021 2021-11-28 14:43:00