Auf dem Tisch der New Yorker Gerichtsmedizin landen wieder zwei interessante
Fälle. Bei der Sprengung eines Hochhauses wird eine mumifizierte Leiche
gefunden, die unmöglich dort zu Tode gekommen sein kann. Wer hat den Leichnam
dort abgelegt und warum? Noch merkwürdiger ist die Frage, warum an einer
renommierten Klinik zwei Patienten zu durch Vorsatz Tode kommen. Das Team von
Russel Owen hat alle Hände voll zu tun, um der Wahrheit ans Licht zu
verhelfen.
"Virus per Mail" ist der vierte Teil der Gerichtsmedizinerserie im
Russel Owen. Autor Andreas Masuth hat wieder ein sehr gutes Script verfasst,
dass nicht nur die drei Pathologen, sondern auch den Hörer fordert. Leider
nimmt der unglücklich gewählte Titel einem Handlungsstrang schon die Lösung
vorweg. Hier wäre man besser beraten gewesen, einen unverfänglichen Titel zu
finden. Doch davon abgesehen sind beide Fälle sehr interessant und
vielschichtig aufgebaut, steigern sich und gipfeln in eine schlüssige
Auflösung.
Akustisch kann die "Virus per Mail" locker mit amerikanischen
Fernsehserien mithalten. Die Geräuschkulisse ist überaus präsent und sehr
eindringlich. Bei den Sprechern agieren Wolfgang Condrus, Ghadah Al-Akel und
Norman Matt gewöhnt souverän als Russel Owen und sein Team, bestehend aus
Melissa Cavallero und Kyle Anderson. Auch die Frotzeleien zwischen den dreien
sind sehr gut umgesetzt und lockern das Hörspiel ein wenig auf. In Gastrollen
sind mit Christian Rode als Dr. Ewing, Anke Reitzenstein als Hazel Porter oder
Dietmar Wunder als Sprengmeister bekannte Hörspielsprecher am Start.
Fazit
"Virus per Mail" untermauert die Ausnahmestellung von
"NYPDead". Als einzige moderne Krimi- und Thrillerserie, die das
Segment Gerichtsmedizin bedient, besitzt sie ein Alleinstellungsmerkmal, das sie
mit wirklich guten Folgen wie dieser weiter festigt.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 01. August 2021 2021-08-01 11:33:47