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Fritz Pleitgen: Eine unmögliche Geschichte. Als Politik und Bürger Berge versetzten

Eine unmögliche Geschichte. Als Politik und Bürger Berge versetzten

von Fritz Pleitgen
Verlag: Verlag Herder [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Sachbuch
ISBN-13 978-3-451-39053-1

Preis: 24,00 Euro bei Amazon.de [Stand: 20. November 2024]
Es ist erlebte Geschichte, die Reporterlegende Fritz Pleitgen in seinem neuen Buch "Eine unmögliche Geschichte" beschreibt. Eine Zeit, in der aus seiner Sicht Politiker und Bürger Berge versetzten. Und natürlich hat er nicht Unrecht damit. Handelt es sich doch um eine Zeit, in der der (Erste) Kalte Krieg sich dem Ende zuneigte, Deutschland wiedervereinigt wurde und die Welt mit großen Schritten auf eine politisch bessere Zeit zuzusteuern schien. Da wurde gar "Das Ende der Geschichte" prognostiziert (Francis Fukuyama). Leider weit gefehlt, wie wir heute wissen.

Nach seiner Tätigkeit als Journalist in Moskau nimmt Fritz Pleitgen eine Stelle beim WDR in der Deutschen Demokratischen Republik an. Der sozialistische Staat und sein Machtapparat waren an umfassender Berichterstattung nur soweit interessiert, wie es ins eigene Kalkül und ins eigene Weltbild passte. Facettenreich und eindrucksvoll beschreibt Fritz Pleitgen, was er und seine Familie im Arbeiter- und Bauernstaat alles erleben "durften". (Presse-) Freiheit sieht anders aus. Dennoch: seine persönlichen Eindrücke, die er in den diesbezüglichen Abschnitten beschreibt und erzählt sind eindrucksvoll und lassen ein lebendiges Bild zu. In allen Belangen eine andere Welt erlebt Familie Pleitgen auf der folgenden Station: den Vereinigten Staaten von Amerika - das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, in allen Belangen - auch in seinem Beruf als leitender Journalist.

Danach: Back to the Roots könnte man meinen: hautnah erlebt Pleitgen mit, wie eine "unmögliche Geschichte" wahr wird: 40 Jahre deutsche Teilung werden "ausradiert". Die großen Protagonisten dieser Zeit lern der Leser ebenso kennen, wie das von einer sagenhaften Aufbruchstimmung gekennzeichnete Alltagsleben der DDR-Bürger. Ihr unbändiger Wille lässt Vieles in kürzester Zeit zur Wahrheit werden: eine friedliche "Revolution" gegen den herrschenden SED-Staat, den Fall der Mauer, den Weg zur Demokratie.
Fazit
Interessanter und eindrucksvoller ist Geschichte (kaum) zu erzählen. Fritz Pleitgen lässt die Leser nicht nur an seiner Tätigkeit als renommierter Journalist teilhaben, er erzählt über eine Zeit, die in vielfältiger Manier Meilensteine setzte. Langeweile kommt dank flüssigen Schreibstils zu keiner Zeit auf. Je nach Alter der Leser fühlt sich mancher eventuell zurückerinnert, andere wiederum werden sich verwundert die Augen reiben, was auf deutschem Boden vor etwas mehr als 30 Jahren alles geschehen konnte und geschah. Für alle in gleicher Weise eindrucksvoll!

Absolute Leseempfehlung!
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Vorgeschlagen von Dietmar Langusch [Profil]
veröffentlicht am 08. Juli 2021

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