"Sind wir noch zu retten?" - Eine Frage, die Rayk Anders sich und uns
stellt und in dem vorliegenden Buch anhand verschiedener Themenbereiche genauer
unter die Lupe nimmt und kritisiert. Der Schutz unserer Demokratie steht hierbei
stets im Mittelpunkt seiner Betrachtung. Der neue Hass gegen "die da
oben" und "das System" prägen seit geraumer Zeit, aber leider
zunehmend, den öffentlichen Diskurs um den besten Weg für unser Land. Helfen
da alleine Stigmatisierung und härtere Strafen? Nein, mein der Autor und
beschreibt umfangreich, wie er zu seinen Sichtweisen und Einschätzungen
gelangt.
In den folgenden Kapiteln nimmt Rayk Anders sich weitere wunde Punkte vor und
lässt den Leser an seinen Einschätzungen und Sichtweisen teilhaben; gleich ob
es sich um die legere Auslegung des deutschen Waffenrechts handelt, die aktuelle
"Rolle rückwärts", wenn es sich um die berufliche und politische
Emanzipation der Frauen in unserer Gesellschaft handelt, die sinnvolle Nutzung
der Möglichkeiten der Digitalisierung und entsprechender digitaler Geräte
handelt, oder um die zunehmend raumgreifende Ablehnung einer friedvollen und
für viele gewinnbringenden Zusammenarbeit auf internationalem Parkett
(insbesondere im Rahmen der Europäischen Union) handelt. Der Autor bringt es
drastisch-sarkastisch auf den Punkt und legt hierdurch den Finger in die
sprichwörtlichen Wunden.
Fazit
In seinem Schlusswort wählt Rayk Anders im Gegensatz zu den vorherigen
Abschnitten des Buches eher moderate Töne, die sinnngemäß so zusammenfassen
lassen: Ich bin ein Deutschland-Fan und stehe zu diesem Land! Nichts desto
trotz: Kritikpunkte sieht der bekannte YouTuber in ausreichender Zahl. Er macht
sich Sorgen um unsere Demokratie und den gesellschaftlichen Zusammenhalt - nicht
zu Unrecht, wie ich finde.
In der ihm eigenen flapsig-ironischen und immer wieder drastischen (auch zur
Übertreibung neigenden) Art, stellt er seine zweifelsfrei gut recherchierten
Thesen zusammen. Aus meiner Sicht neigt er bei seinen Schlussfolgerungen jedoch
viel zu deutlich zu einer Art "Schwarz-Weiß-Denken", sieht man einmal
vom Kapitel 4 (Zu dumm für Freiheit) einmal ab.
Rayk Anders legt aus meiner Sicht den Finger in die richtigen Wunden; er greift
aktuelle Entwicklungen auf, die einer näheren Betrachtung verdienen. Allerdings
habe ich mich immer wieder gefragt: wen will er damit und der von ihm gewählten
Form erreichen? Diejenigen, die ohnehin seiner Meinung sind, werden sich
allenfalls über die flotte Wortwahl freuen. Diejenigen, die die Dinge anders
sehen, werden aufgrund der konfrontativen Darstellung kaum die Geduld besitzen,
den Argumenten auf den Grund zu gehen. Genau das wäre aber schade, denn der
Inhalt lädt auf jeden Fall zum Grübeln ein!
Vorgeschlagen von Dietmar Langusch
[Profil]
veröffentlicht am 15. Juni 2021 2021-06-15 21:05:50