Was ist ein Zwerg? Ein Zwerg ist klein, hat einen langen Bart und stinkt. Er
trinkt nur Bier, dafür das literweise, wäscht sich nie und kann nicht
schwimmen. Er ist kämpferisch und grob, trägt immer eine Axt mit sich herum
und ist goldgierig. Er gräbt unter Tage mit Spitzhacke und Schaufel nach Gold
und Erz und trägt immer eine Grubenlampe bei sich. Er kann nicht reiten und ist
immer schlecht gelaunt, außer er trinkt gerade Bier.
Oder?
Der vierte Band der Reihe "Aventurische Regionen" beschäftigt sich
mit den Angroschim, den Zwergen Aventuriens. Nach einer kurzen Einleitung
beschäftigt sich das erste Kapitel mit der Geschichte der Zwerge, ihrer
Erschaffung und ihrer Entwicklung. Danach geht es (immer unterbrochen von der
Geschichte Brabans, eines typischen Zwergs auf Wanderschaft) weiter mit der
Kultur und dem Wesen der Zwerge, also die "Basics": Angrosch-Glaube
und Tradition wird genauso beleuchtet wie die Einstellung der Zwerge zu Drachen,
ihren Erzfeinden, die Familien- und Sozialstruktur typischer Zwerge und einem
Crashkurs in Rogolan, der Alltagssprache der Angroschim.
Das nächste Kapitel behandelt Kunst und Handwerk, zwergische Musik,
Schmiedekunst genauso wie Erfindungen und Mechanik, Pilzzucht und die
kulinarische Küche des "kleinen Volks".
Weiter geht es mit den einzelnen Zwergenvölkern: den kämpferischen
Ambosszwergen, den konservativen Erzzwergen, den gemütlichen Hügelzwergen (die
deutlich an Tolkiens Hobbits angelehnt sind) und den abenteuerlichen
Brilliantzwergen, sowie einigen exotischeren Zwergensippen, wie den
Bleichghulen, den Wilden Zwergen und auch Zwergen fern der Heimat.
Es schließt sich eine Auflistung der wichtigsten Städte und Gegenden der
Zwerge oder für die Zwerge bedeutsamen Orten an, von Zwergen regierte
Grafschaften sowie eine genaue Karte des Hauptsitzes der Zwerge und
Hauptheiligtums Angroschs - Xorlosch.
Das Buch wird beendet durch die klassischen Kapitel - der "Dramatis
Personae", dem zwergischen Who-is-Who, der "Mysteria Et Arcana"
und den Hinweisen zum Spiel eines zwergischen Helden.
Fazit
Sehr gelungenes Buch! Genau wie in den Vorgängern
DSA - In den Dschungeln Meridianas,
DSA - Unter dem Westwind
und
DSA - Raschtuls Atem
zeichnet sich eine deutliche Qualitätssteigerung ab. Vor allem positiv wirkt
sich aus, dass mit den Klischees und Stereotypen, die gerade im Grundregelwerk
"
Das Schwarze Auge
Fantasy-Rollenspiel" sehr exzessiv verwendet wurden, aufgeräumt wird
und die Zwerge Tiefe und Dimension bekommen. Sehr gut geschrieben, auch wenn die
Regionalbeschreibungen manchmal etwas langatmig anmuten und wenn die Mysteria Et
Arcana gerade bei unter dem Fels verborgenen Mysterien etwas dicker hätte
ausfallen können.
Vorgeschlagen von Kristian Kühn
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veröffentlicht am 14. August 2005 2005-08-14 20:05:15