Als im November 2005 die erste Folge einer neuen Hörspielserie erschien,
fristete das Genre noch ein Nischendasein. Hörspiele waren nicht wirklich
angesagt und trotzdem hatte Lübbe Audio seinerzeit den Mut, mit
"Offenbarung 23" eine Hörspielserie für Erwachsene ins Leben zu
rufen. Unter der Führung des Journalisten Jan Gaspard wurden hier packende
Verschwörungsszenarien aufgebaut. Sehr schnell wurde die Serie ein Erfolg. Nach
29 Folgen kam dann die überraschende Trennung von Jan Gaspard und mit Folge 41
wurde die Serie eingestellt.
Das wollte der Hörspielmanager Sebastian Pobot ändern. Er erwarb mit seinem
Label Highscore Music die Rechte, holte Jan Gaspard als Autor zurück und setzte
die Serie mit noch größerem Erfolg fort. Mit Folge 57 endete die
Rahmenhandlung von Jan Gaspard und er stieg auf eigenen Wunsch aus der Serie
aus. Seine Nachfolgerin wurde Catherine Fibonacci. Jetzt ist Jan Gaspard
zurück. Ab Folge 91 übernimmt er wieder die Arbeit an den Scripten, und ihm zu
ehren wurde die zweite Sonderfolge der Serie produziert: ein Interview mit Jan
Gaspard
In gut siebzig Minuten können die Hörer einen Blick hinter die Kulissen
werfen. Sie erfahren etwas von der journalistischen Arbeit des Jan Gaspard und
vor allem, wie es damals zu dieser Serie überhaupt gekommen ist. Auch die
Trennung von Lübbe Audio, die für viele Hörer überraschend kam, wird
thematisiert. Schließlich gibt es noch einen kleinen Ausblick auf die nächsten
Folgen, die sich unter anderem um Angela Merkel und um den Chaos Computer Club
drehen werden.
Fazit
Wer wie ich die Serie "Offenbarung 23" von der ersten Folge an
begleitet hat, wird dieses Interview sicherlich Schätzen und sehr gut finden.
Es erklärt einiges und es ist einfach mal interessant, den Serienschöpfer
etwas näher kennenzulernen. Da die letzten Folgen der Serie eher durchwachsen
waren, verbindet man mit seiner Rückkehr natürlich auch die Hoffnung, dass die
Reihe vielleicht noch einmal an die große Klasse der damaligen ersten Episoden
anknüpfen kann. So oder so ist es aber schön zu wissen, dass Jan Gaspard
wieder für die Bücher verantwortlich ist.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 01. April 2021 2021-04-01 17:07:18