Romane über jugendliche Zauberer sind aktuell der Renner unter den
Jugendbüchern - doch "Bartimäus - Das Amulett von Samarkand" setzt
sogar auf Harry Potter und
Artemis
Fowl noch einen drauf.
Nathanael lernt Zaubern. Doch bei ihm geht es nicht darum, durch Zaubersprüche
und Zauberstäbe irgendwelche Wundertaten zu vollbringen - die Macht des
Zauberns liegt in Jonathan Strouds Roman in der Beschwörung. Normalerweise
sollte er erstmal nur theoretisch lernen, wie man einen Dämonen herbeiruft,
doch Nathanael setzt sich über seinen Lehrer Mr Underwood hinweg und ruft
Bartimäus herbei. Dieser soll das Amulett von Samarkand stehlen, welches sich
im Besitz von Simon Lovelace befindet.
Dieser ist ein Freund von Mr Underwood und hat sich bei einem Besuch über
dessen Schüler lustig gemacht - Nathanael hofft also auf Rache und lässt das
Amulett stehlen. Doch dem Ärger, den er sich damit einhandelt und der seiner
Heimatstadt und der restlichen Zaubererschaft sowieso schon von Seiten Lovelaces
bevorsteht, ist sich Nathanael nicht bewusst.
Fazit
Was macht "Bartimäus" denn nun so besonders? Zum einen hat Jonathan
Stroud eine geteilte Handlungsperspektive einer gemeinsamen vorgezogen:
Abschnitte, die aus Nathanaels Sicht geschrieben sind, wechseln sich mit
Kapiteln aus Bartimäus Sicht ab. So lernt der Leser nicht nur die Ebene der
Zauberer kennen, sondern auch die der Dämonen. Zum zweiten hat Stroud dem
Charakter Bartimäus eine ziemlich vorlaute Rolle auf den Leib geschrieben.
Diese wird noch interessanter dadurch, dass Bartimäus scheinbar persönlich
seine Kapitel getippt hat. In Fussnoten schiebt er zwischendurch immer wieder
Anmerkungen ein, die zwar nicht immer für die Handlung wichtig sind, aber der
puren Spannung, die sich durch das ganze Buch zieht, auch eine amüsante Note
verpasst.
Insgesamt: Volle Punktzahl!
Vorgeschlagen von Nico Haase
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veröffentlicht am 17. Juni 2004 2004-06-17 20:32:08