Im niederländischen Zandvoort treffen mehrere Parteien aufeinander. Eine Frau
namens Elisabeth Barton ist hier, um ein wichtiges Geschäft abzuschließen,
Dracula und sein Gehilfe Viktor Frankenstein sind hier, um ihrerseits mit
Elisabeth Barton ins Geschäft zu kommen. Dafür haben die beiden einen
durchdachten Plan erarbeitet. Und Abraham van Helsing, Mina und Jonathan hat
ihre Suche nach Dracula in das Seebad gebracht. Die Ereignisse spitzen sich zu
und Dracula muss erkennen, dass sich sein Plan gegen ihn richtet.
Nach dem mehr als verheißungsvollen Auftakt schafft es die zweite Folge von
Dracula sogar, noch eine Schippe draufzulegen. Marc Freund hat ein Script
verfasst, dass recht ruhig beginnt. Hier gelingt es ihm ausgezeichnet,
Atmosphäre zu schaffen und mit Elisabeth Barton eine neue Figur einzuführen.
Im weiteren Verlauf nimmt die Spannung zu und gipfelt in ein wahrlich
grandiosestes Finale, dass nicht nur für den Hörer eine Überraschung
bereithält. Abgerundet wird das Ganze von einem packenden Cliffhanger, nachdem
man nur hoffen kann, dass die dritte Folge recht bald erscheinen wird.
Auch akustisch liefert "Blutsfeinde" ab. Die küstennahe Stimmung
(Wind, Wellenrauschen) wurde ganz ausgezeichnet eingefangen und versetzt den
Hörer direkt in das niederländische Seebad. Ihren Anteil zum Gelingen tragen
natürlich die Sprecher bei. Da ist in vorderster Front Thorsten Michaelis, der
als getriebener Graf Dracula eine mehr als preisverdächtig Leistung anbietet.
Es gab schon zahlreiche Sprecher dieser Rolle, doch mir ist keine Stimme derzeit
bekannt, die so hervorragend in die Rolle des blutsaugenden Vampirs schlüpft.
Ebenfalls ein Genuss ist der erste Auftritt von Arianne Borbach als Elisabeth
Barton sowie Liane Rudolph als ihre Assistentin Anna. Bei beiden Figuren hofft
man, dass sie auch bei künftigen Folgen dabei sein. In weiteren Rollen sind
Martin Sabel, Victoria Sturm, Douglas Welbat oder Marc Schülert zu hören.
Fazit
Wer bereits vom Auftakt "Erbe des Bösen" angetan war, der wird
"Blutsfeinde" ordentlich abfeiern. Ein exzellentes Hörspiel mit einer
spannenden, schlüssigen und atmosphärisch dichten Story und herausragend guten
Sprechern. Zwar wird mit jeder Folge der Maritim Hörspielkosmos komplexer, doch
so lange die Geschichten eine solche Qualität haben, macht es großen Spaß,
zwischen den Serien hin und her zu springen.
Vorgeschlagen von Michael Krause
[Profil]
veröffentlicht am 09. Januar 2021 2021-01-09 18:12:57