Digitale Kriegsführung mit analogen Gefahren und Toten
Der neue Thriller aus dem "Tom-Clancy-Universum" mit dem altbekannten
Jack Ryan als jener Person, die sich dem massiven Unheil kraftvoll
gegenüberstellt, ist alleine vom Titel her für die Gegenwart passend wie die
Faust aufs Auge. Denn es gibt eine Stimmung, die durchaus gefährlich für den
ein oder andern amerikanischen Präsidenten werden könnte und die rege
Tätigkeit krimineller Hacker ist ebenfalls ein breites Thema unserer Tage.
Denn, das wird von Beginn an klar, irgendwas oder irgendjemand muss
Informationen zu sensiblen Informationen besitzen, Wie sonst könnten einfach so
mehr und mehr hochrangige Politiker und militärische Offiziere "wie die
Fliegen" ermordet werden und das auch noch an Orten, an denen sich diese
Personen normalerweise durchaus sicher, wenn nicht sogar anonym fühlen
könnten?
"Doch wenn der IS plötzlich anfing, gezielt amerikanische Militärs und
Geheimdienstler zu attackieren, konnte das die US Regierung veranlassen, wieder
ihre Streitkräfte in die Region zu entsenden und ein totaler Krieg…..würde
schwere Verwüstungen anrichten".
Das mag eine der Linien hinter all dem Geschehen sein, aber, auch wenn Clancys
Thriller und auch die Nachfolger immer klare Feindbilder transportieren und eine
eher einfach strukturierte Geschichte technikaffin und actionreich spannend zu
erzählen wissen, die ein oder andere überraschende, dunkle Wendung könnte
auch in den Raum treten und nicht immer ist ganz klar, wer genau Freund und
Feind sein mag. Den wer genau ist "Informer", jene Quelle, die bestens
unterrichtet scheint und sensible Informationen zielgenau streut? Was Sami bin
Raschid zunächst freut und von ihm ohne Bedenken verwendet wird.
Machtspiele auf allen Ebenen, skrupelloses Verfolgen der eigenen Ziele ohne
Rücksicht auf Verluste, das ist durchaus ein anregendes Setting und gefällig
im Stil erzählt. Dass, auch das oft in den Clancy-Thrillern zu beobachten,
breit ausgeführte technische Details und kleinere Zwischenerzählungen das
Tempo hier und da doch auch eher unnötig bremsen, nimmt man als Leser
"für das große Ganze" dann in Kauf.
Fazit
Eine in diesem Thriller solide Lektüre, die weitgehend unterhaltsam und
spannend zu lesen ist. Auch wenn das Ende zu abrupt dann das Buch beschließt.
Vorgeschlagen von Lesefreund
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veröffentlicht am 18. Dezember 2020 2020-12-18 12:19:13