Ganz London ist schockiert, als das der ehemalige Konsul Rowland Blanch vor den
Augen seiner Frau erschossen wird. Noch dazu, wo seine Tochter Nian die Täterin
ist. Von allen als geisteskrank abgestempelt hat Inspector Lestrade seine
Zweifel. Was kann NiIan dazu gebracht haben, diese schreckliche Tat
auszuführen? Als es einen zweiten Toten gibt, ist für Lestrade klar, dass es
etwas nicht stimmt. Doch dann flieht Nian aus der Nervenheilanstalt und Lestrade
muss sich beeilen.
Im Prinzip macht Andreas Masuth mit seinem Script alles richtig. Er erzählt
eine spannende, sich steigernde und durchaus verschaltete Handlung, die für
Gorden Lestrade eine echte Herausforderung ist und dem Leser großen Spaß
bereitet. Kleine kleine Details sind es, die die Höchstwertung verhindern. Der
stimmungsvolle Titel ist sehr schön, verrät aber zu viel von der Auflösung.
Und kurz vor Schluss gibt es eine Handlung von Nian, die so offensichtlich ist,
dass auch das spektakuläre Ende keine große Überraschung mehr ist. Doch diese
kleinen Fehlerchen merkt man nur, wenn man sehr aufmerksam zuhört und sie
trüben den Hörspaß nicht wirklich nicht.
Akustisch gibt es überhaupt nichts auszusetzen. Der asiatisch angehauchte
Soundtrack sorgt für die passende Stimmung und die gut aufgelegten Sprecher
füllen ihre Rollen mit Leben. Lutz Harder ist ein souveräner Insepektor
Lestrade, flankiert von Michael Pink, Tino Kießling und Heiko Akrap als Dash,
McInstry und Rigby. Luisa Wietzorek brilliert als Nian Blanch und Peter
Flechtner als ihr Bruder Latimer. In weiteren Rollen sind Bodo Wolf, Margrit
Staßburger, Jürgen Thormann oder Marion Elskis zu hören.
Fazit
"Der Atem des Drachen" ist ein stimmungsvolles und sehr gutes
Kriminalhörspiel mit ganz kleinen Schönheitsfehlerchen, die aber insgesamt den
Hörspaß nicht trüben.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 05. Dezember 2020 2020-12-05 16:58:58