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Christoph Hickmann, Veit Hickmann, Martin Knobbe: Lockdown. Wie Deutschland in der Coronakrise knapp der Katastrophe entkam

Lockdown. Wie Deutschland in der Coronakrise knapp der Katastrophe entkam

von Christoph Hickmann, Veit Hickmann, Martin Knobbe
Verlag: Deutsche Verlagsanstalt [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Dokumentation
ISBN-13 978-3-421-04878-3

Preis: 22,00 Euro bei Amazon.de [Stand: 23. Dezember 2024]
Ein breit aufgestelltes Team von Autor*innen des Spiegel berichten über den Werdegang der Pandemie rund um COVID-19. Das Buch erscheint just zu einer Zeit, in der das Thema neue Relevanz bekommen hat und stark zunehmend den Alltag der Bürger*innen beherrscht. Ohne den Blick ins Ausland (insbesondere der EU-Partnerstaaten) zu vergessen, fokussieren die Autoren ihren Blick auf die Situation in Deutschland.

Inhaltlich wird ein großes Feld, chronologisch wie sachbezogen beleuchtet und beschrieben. Ziviler Katastrophenschutz und sein Schattendasein in einer unbekümmerten und friedlichen Welt hatten den Blick auf notwendige Vorsorgemaßnahmen getrübt. Und als klar und sichtbar wurde, dass sich das Corona-Virus rasch verbreitet und aufgrund der Globalisierung zusehends zu einer Pandemie entwickelte, entstand Hektik. Rasches und entschiedenes Handeln war angesagt. Gesellschaft und Politik sahen sich mit einem Male einer bedrohlichen Situation gegenüber. Aktionen und Reaktionen der unterschiedlichen relevanten gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Gruppierungen werden im vorliegenden Buch beleuchtet, ebenso wie das damit zusammenhängende Empfinden in der Bevölkerung.
Fazit
Schicksalhafter hätte der Erscheinungstermin des Buches von Hickmann/Knobbe und Medick (Herausgeber) nicht sein können. Am Erscheinungstag tritt ein zweiter Lockdown, als sogenannter "Lockdown light" bezeichnet, in Kraft. Im Buch selbst geht es um die Entwicklung bis zum ersten Lockdown im Frühjahr; seine Erscheinungsform und seine möglichen Konsequenzen werden in Form chronologisch geordneter Agenturmeldungen dargeboten.

Sachlich-nüchterne Darstellungen der Ereignisse, der Maßnahmen und die Reaktionen hierauf, sowie der Blick nach vorn auf die Konsequenzen, bieten einen sehr guten Überblick in interessanter und gut lesbarer Form geschrieben. Die Autoren halten sich mit einer Kommentierungen nicht zurück. Diese Vermischung von neutraler Information und Kommentar beleben die Inhalte und sorgen für Spannung. Spannung einerseits, bringen aber eben auch den Nachteil der Vermischung objektiver und subjektiver Elemente in einem Text mit sich. Das kann beim kritischen Lesen auch schon mal zu "Bauchgrummeln" führen. Das gilt übrigens auch für den -journalistisch gut geschriebenen- Epilog. Der Blick aus der gegenwärtigen Perspektive und die Kommentierung dessen, was man eigentlich alles hätte wissen können und müssen...

Ein positiv-kritisch geschriebenes Buch, bei dem die Autoren nicht nur den Finger in die zweifelsfrei vorhandenen Wunden legen, sondern aus meiner Sicht manchmal auch wenig zu lange darin verbleiben. Den insgesamt positiven Gesamteindruck beeinträchtigt das allerdings wenig.
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Vorgeschlagen von Dietmar Langusch [Profil]
veröffentlicht am 22. November 2020

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