Adam Salton ist seit den Ereignissen um die weiße Schlange in seinem Körper
gefangen und folgt eher lethargisch seinem Freund Nathaniel De Salis nach
Frankreich, wo sich dieser mit Jules Verne treffen will. Kurz nach ihrer Ankufnt
am Bahnhof, gelingt es Adam unbewusst, einen Anschlag auf den berühmten
Schriftsteller zu verhindern. Dabei erfährt Nathaniel, dass Jules Dinge in
seinem neuen Roman erzählt hat, die er niemals hätte preisgeben dürfen. Es
beginnt ein mächtiges Spiel, in dem scheinbar auch Adam eine gewichtige Rolle
spielt.
"Böses Erwachen" ist die zweite Folge der Serie "Die schwarze
Sonne". Einer Hörspielserie, die die den Hörer fordert, und die durchaus
jetzt schon von der Komplexität mit dem Klassiker "Gabriel Burns"
verglichen werden kann. Auf mehreren Handlungsebenen wird eine interessante und
spannende Geschichte erzählt, der man jedoch überaus aufmerksam folgen muss.
Und trotzdem wird es zahlreiche Fragezeichen geben, was aber gerade den Reiz
ausmacht. Vor allem die Tatsache, dass Jules Verne eine gewichtige Rolle spielt,
hat mir ausnehmend gut gefallen.
Vom akustischen Standpunkt aus, lässt "Böses Erwachen" keine
Wünsche offen. Ein stimmungsvoller Soundtrack und eine überaus passende
Geräuschkulisse betten die Handlung in einen hervorragenden Klangteppich ein.
Auch die Sprecher können absolut überzeugen. Christian Stark spricht Adam
Salton absolut glaubwürdig, Harald Halgart brilliert als Nathaniel und der
erste Auftritt von Konrad Halver als Jules Verne kann nur als gelungen angesehen
werden. Gleiches auch für die Darbietung von Reinhilt Schneider als Lady
Arabella.
Fazit
"Böses Erwachen" mutet dem Hörer, was Handlungs- und
Perspektivwechsel angeht, einiges zu. Wer sich darauf einlässt und den
Überblick. Behält, wird dafür mit einem rundum überzeugenden Hörspiel
belohnt. Ich bin sehr gespannt, in welche Richtung diese Serie geht, die
scheinbar zurecht bei so vielen Hörspielfans Kultstatus besitzt.
Vorgeschlagen von Michael Krause
[Profil]
veröffentlicht am 07. Juni 2020 2020-06-07 16:52:56