Der 11. September 2001 - 9/11 - zweifelsfrei ein Datum mit einem festen Platz in
der Weltgeschichte. Insgesamt vier Passagiermaschinen der United Airlines werden
entführt, die Terroristen übernehmen auch die Steuerung der Maschinen und
setzen sie als Waffen ein. Zwei Maschinen fliegen kurz hintereinander, für die
gesamte Welt unfassbar, durch die Twin Towers des World Trade Centers in New
York, eine Maschine landet in einem Flügel des Pentagon und eine weitere
Maschine zerschellt auf dem flachen Land. Dank des beherzten Einsatzes der
Passagiere erreicht ihr eigentliches Ziel (Washington D.C.) nicht.
Von diesen tragischen Ereignissen handelt das Buch von Mitchell Zuckoff - gegen
das Vergessen. Der Journalist beschreibt in Erzählform den Werdegang der
tragischen Vorfälle und lädt den Leser ein, Part dieser Geschehnisse zu
werden. Zunächst wird ein Teil der Fluggäste der später entführten Maschinen
"vorgestellt". So lernt man die Passagiere kennen und ist in der Lage,
eine Art emotionaler Bindung zu entwickeln.
Noch nie hatte es vorher vergleichbare Attentate gegeben und eine Prävention
war demzufolge auch schwierig. Das Chaos und die Überforderung der
Luftüberwachungssysteme der USA in diesen Momenten wird ebenfalls deutlich zur
Sprache gebracht. Alle handelten nach bestem Wissen und Gewissen, jedoch hatte
die fehlende Verzahnung, das Ausbleiben einer klar strukturierten
Informationskette fatale Folgen. Wer waren (neben den Passagieren der vier
entführten Flugzeuge) die Opfer? Zuckoff stellt einige der Menschen, die im
World Trade Center arbeiteten oder zu Gast waren vor, ebenso wie die
Bediensteten und Beamte des Pentagon. Zahlreiche der Menschen, die der Autor
vorstellt, haben nicht überlebt.
Nicht zu vergessen die Helden des 11. September: Rettungskräfte von Feuerwehr
und Sanitätsdiensten, Polizisten, Seelsorger. Geradezu minutiös erzählt der
Journalist Zuckoff den Ablauf und macht so die Tragik des Tages deutlich und
fast greifbar. Der Leser hat die Chance mitzufiebern, mitzufühlen.
Fazit
"... als sei ich dabei gewesen...." schreibt Petra Gerster über dies
Buch. Und in der Tat, sie hat recht damit: Mitchell Zuckoff gelingt ein
besonderes Buch. Dem Journalisten gelingt ganz "nebenbei" eine
Schilderung der Tragik dieses Tages. Mehr noch liest sich dies Buch wie ein gut
geschriebener Roman. Fesselnd, tragisch, mitfühlsam.
Die Ereignisse des 11.9.2001 hatten Konsequenzen für alle direkt und indirekt
Beteiligten, mehr noch: die Folgen spürte die ganze Welt. Der Kampf gegen den
internationalen Terrorismus nahm an Schärfe zu.
Ein Buch gegen das Vergessen - das ist dem Autoren gelungen: absolute
Leseempfehlung!
Vorgeschlagen von Dietmar Langusch
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veröffentlicht am 03. April 2020 2020-04-03 21:52:05