In dem kleinen irischen Fischerdorf Dingle lebt zurückgezogen ein Mann in den
besten Jahren: Duane Fitzgerald. Er war Teil eines schier unglaublichen
Militärprojektes, welches aber eingestellt wurde. Jetzt scheint ihn seine
Vergangenheit wieder einzuholen, als ein Anwalt in Dingle auftaucht und beginnt
Fragen zu stellen. Als der Anwalt ermordet aufgefunden wird, beginnt sich nicht
nur die örtliche Polizei für Duane zu interessieren. "Der Letzte seiner
Art" ist in vielerlei Hinsicht ein ungewöhnlicher Roman. Durchgängig
erzählt Andreas Eschbach aus der Ich-Perspektive und lässt den Leser in
Rückblenden immer wieder daran teilhaben, wie aus Duane Fitzgerald wurde, was
er ist - ein Cyborg. Wie schon in seinem Bestseller "Das Jesus Video"
hat Andreas Eschbach auch hier eine ungewöhnliche Idee aufgegriffen. Wie lebt
ein vom Militär hergestellter Cyborg, der nicht mehr benötigt wird? Doch im
Gegensatz zum Jesus Video ist "Der Letzte seiner Art" leider nur
mäßig spannend. Eschbachs Hauptaugenmerk liegt eindeutig auf der Gefühlswelt
seines Protagonisten. Was an sich nicht weiter schlimm wäre, wenn der Roman
trotzdem einige spannende Höhepunkte hätte. Diese fehlen leider gänzlich und
so plätschert die Handlung dahin und wenn nicht Eschbachs flüssiger
Schreibstil wäre, der einem gut in die Geschichte einsteigen lässt, würde man
das Buch vielleicht nicht bis zum Ende durchlesen.
Fazit
Das Andreas Eschbach bessere und vor allem spannendere Romane schreiben kann,
hat er mit "Das Jesus Video" bewiesen. Wer bei "Der Letzte seiner
Art" einen spannenden Thriller erwartet, sollte lieber die Hände von
diesem Roman lassen. Wer aber wissen möchte, wie sich ein künstlich
erschaffener "Mensch" fühlt, wenn er nicht mehr benötigt wird,
sollte einen Blick riskieren.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 05. Juni 2004 2004-06-05 13:12:05