Mache Tage sind einfach schlecht. Erst trifft Jack Slaughter seine nervige
Nachbarin, dann bekommt er einen Brief vom Finanzamt. Dort sitzt mit Carl
Strangler ein neuer Sachbearbeiter, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die
Steuereinnahmen von Jacksonville genauer unter die Lupe zu nehmen. Jack
befürchtet das Schlimmste, doch dann hat Kim die rettende Idee. Ein Freund von
ihr besitzt ein Virus, dass Jack für 24 Stunden außer Gefecht setzen soll.
Jack greift nach diesem Strohhalm, ohne zu ahnen, was das Virus für eine
Kettenreaktion auslöst.
Mit "Virus in Jacksonville" geht die Horrorpersiflage "Jack
Slaughter" in die vierte Runde und erneut kann hier ein Feuerwerk der guten
und lustigen Ideen gezündet werden. Allen voran die Idee der untoten
Steuerarmee. Sie ist mit so vielen Seitenhieben und ironischen Anspielungen
gespickt, dass es eine wahre Freude ist. Auch die Horrorgeschichte kann
überzeugen, doch das Highlight sind einmal mehr die komischen Elemente. Zum
Ende gibt es dann einen packenden Cliffhanger, der die Vorfreude auf das
nächste skurrile Abenteuer von Jack Slaughter schürt.
Ein Pfund, mit dem insbesondere diese Folge wuchern kann, ist die akustische
Umsetzung. Da sind erst einmal die überragenden Sprecher. Simon Jäger, David
Nathan und Ariane Borbach brillieren als Jack, Tony und Kim. Auch Klaus-Dieter
Klebsch als Professor Doom ist eine wahre Ohrenweide. Das eigentliche Highlight
sind aber Udo Schenk und Marianne Groß. Der bekannte Schauspieler ist die
ideale Besetzung für Carl Strangler und kann als zunächst unbarmherziger,
später untoter Finanzbeamter für herausragende Momente sorgen. Gleiches gilt
für Marianne Groß, die mit ihren kurzen Auftritten als Jacks Nachbarin Mrs.
Albright diesen an der Wand des Wahnsinns bringt. Was die Geräuschkulisse
angeht, lässt man sich auch hier nicht lumpen. Besonders das Finale, in dem
sich Jack und Kim in einem Einkaufszentrum verschanzen, ist akustisch
hervorragend umgesetzt.
Fazit
Ich hatte in meinen bisherigen Rezensionen zu "Jack Slaughter" schon
mehrfach gesagt, dass Horror und Comedy eine riskante Sache ist. "Virus in
Jacksonville" zeigt, wie das in Perfektion geht. Wer sich auf diesen Spaß
einlässt, wird mit zahlreichen Kalauern, tollen Witzen und einer durchaus
spannenden und im besten Sinne des Wortes gruseligen Handlung belohnt. Ein
echter Hörspielspaß, der auch die Frage beantwortet, was passiert wenn man
einen toten Steuerbeamten mit einem Schlaflosigkeitsfluch belegt.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 16. Dezember 2019 2019-12-16 20:15:31