Es sind unsichere Zeiten, in denen man derzeit in London lebt. Geister gehören
unmittelbar zum Leben der Menschen. Allerdings weiß man nicht, wann man mit
ihren konfrontiert wird. So ist dazu gekommen, dass manche Gegenden wie der Hyde
Park den Geistern überlassen werden mussten. Die Totenbändiger schaffen es,
sich ihnen entgegenzustellen. Sie können die Energie der Geister aufnehmen und
sie dadurch vernichten. Einer von ihnen ist Camren Hunt, ein Junge ohne
Vergangenheit, der vor dreizehn Jahren in einem Keller gefunden wurde - umgeben
von unzähligen Leichen mit durchgeschnittenen Kehlen. Und jetzt deutet sich an,
dass der Killer erneut zugeschlagen hat.
"Unheilige Zeiten" ist der Auftakt der neuen Serie "Die
Totenbändiger", mit der die studierte Germanistin Nadine Erdmann sich im
Bereich der Grusel- und Horrorgeschichten etablieren möchte. Der Anfang ist
durchaus gelungen. Die Idee der Totenbändiger verspricht viel Potential. Der
Schauplatz London ist zwar nicht sonderlich originell, dafür hat ihn die
Autorin aber mit so guten Einfällen ausgestattet und diese umgesetzt, dass es
Spaß macht, Camren und seiner Familie zu folgen.
Natürlich werden in einer solchen Auftaktfolge erstmal die Figuren vorgestellt
und eingeführt. Das sind neben Camren auch dessen Geschwister aus seiner
Pflegefamilie. Das liest sich gut, drückt aber ein wenig auf das Lesetempo,
sodass es in der Mitte der Geschichte schon einige Passagen gab, die sich in die
Länge zogen.
Stilistisch hat Nadine Erdmann eine Flotte und bildhafte Schreibe, die den Leser
mitreißen kann. Auch hier steckt Potenzial drin.
Fazit
Mit "Unheilige Zeiten" legt Nadine Erdmann den lesenswerten Auftakt
ihrer neuen Serie "Die Totenbändiger" hin. Eine tolle Idee, die sie
mit viel Liebe zum Detail umgesetzt hat, verspricht einige vergnügliche
Stunden. Auch wenn es, was die Spannung angeht, noch Luft nach oben gibt, hat
mich dieser erste Band so überzeugt, dass ich die Serie weiter verfolgen werde.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 08. Dezember 2019 2019-12-08 16:30:38