Schnell merkt die kleine Familie aus dem winzigen Dondorf im Rheinland, dass
ihre Tochter Hildegard anders ist, irgendwie nicht in die Familie passt. Im
Alter von 9 Jahren legt sie sich ein Buch voller schöner Worte und Sätze an,
sie spricht Hochdeutsch und zitiert Dichter. Während andere Mädchen sich mit
Puppen die Zeit vertreiben wird die Sprache zu Hildegards Lieblingsspielzeug.
In der katholisch geprägten Familie, wo Rosenkränze und Vaterunser vor allem
Priorität haben, hat sie nur einem "Verbündeten": ihren Großvater.
Er kann ihre Liebe zu Büchern und Geschichten nachvollziehen.
Als sie in die Schule kommt stirbt der Großvater. Nun steht Hildegard dem
grausam prügelnden Vater und der lieblos ängstlichen Mutter allein gegenüber.
Doch mithilfe der Buchstaben und Worte kämpft sie weiter um ihre Freiheit.
Fazit
Sehr ausführlich und detailliert schildert Ulla Hahn die Nachkriegskindheit von
Hildegard. Der Großteil der Dialoge ist in rheinischem Dialekt verfasst,
wodurch der Leser unwillkürlich in dieses katholische, 50er Jahre Leben von
Hildegard hineingezogen wird um mit ihr zu leben und zu leiden. Eine Hommage an
das Lesen!
Vorgeschlagen von Jenny Scharf
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veröffentlicht am 29. Mai 2004 2004-05-29 17:20:01