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Bernhard Aichner: Der Fund

Der Fund

von Bernhard Aichner
Verlag: btb Verlag [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Thriller
ISBN-13 978-3-442-75783-1

Preis: 10,99 Euro bei Amazon.de [Stand: 20. November 2024]
Intensiv geschrieben

Einmal Glück haben. Das wärs. In diesem Leben einer inzwischen doch schon über fünfzigjährigen Frau, die strahlend ins Leben gestartet war, damals, und dann einen Schlag nach dem anderen erlitt, die sie alle innerlich nicht gut verarbeitet hat. Der plötzliche Tod der Eltern, das war das Ende der Schauspielbemühungen. Bei denen Rita großen Anlass zur Hoffnung gegeben hatte.

Die Ehe mit ihrem Mann und dem ins Leben tretenden Sohn. Auch hier hartes Schicksal und hartes Erleben, das, so könnte man sagen, der Frau "den Rest" gegeben hat. Fast, das muss bemerkt werden. Denn da der Ehemann keinen Halt mehr in sich findet und damit auch keinen mehr geben kann, sondern nurmehr dem Alkohol verfällt, da Geld knapp ist und das Leben, solange man atmet, irgendwie weitergehen muss, spult Rita ihren Alltag Tag für Tag ab. Die lange Fahrt in den Supermarkt, zur Arbeit. Das Einräumen der Regale, der Dienst an der Kasse, das Annehmen von Waren. Für einen geringen Lohn natürlich. Abwechslung birgt da nur die Pflege ihrer an Krebs erkrankten, freundlichen, gebildeten Nachbarin im Haus, Gerda. Die sie täglich besucht.

Bis, eines Tages, diese Kiste mit Bananen vom Transporter in ihren Händen landet. Und dort etwas enthalten ist, was in keiner Weise mit Bananen zu tun hat. Und wertvoll ist. Träume schnellen hoch. Noch einmal was anderes sehen, sich trennen, eigene Wege noch einmal gehen. Geschickt geht Gerda es an und landet inmitten der High Society der Stadt, wird von einem Milliardär eingeführt und Bekannten, Politikern, Wirtschaftslenkern auf den Empfängen vorgestellt. "Bachmaier ist ein Schwein", sagte Rita noch. Aber sein bester Freund in ihren Augen dann wieder gar nicht.

Und so kommt es, wie es kommen muss. Von Aichner teils wie im Stakkato verfasst, aus der Sicht eines ermittelnden Kriminalbeamten geschrieben, der in Verhören, Gesprächen und mit intensiver Beobachtungsgabe ein Verbrechen nachvollzieht. Den Tod Ritas. Der auf den ersten Seiten bereits angekündigt wird. Doch wer Aichner kennt, weiß, dass es nie so einfach ist, wie es scheint, dass der Autor seine Figuren plastisch zu gestalten versteht und sich diesen, "guten" wie "bösen" mit empathischem Blick nähert.

So dauert es nicht lange, und aus dem "An sich nehmen" und dem "Suchen" nach der Kiste der "Gegenseite", aus dem "sich trennen" und "sich verlieben" und dem Agieren mit dem sicheren Tod vor den Augen entfaltet sich eine atemlose, temporeiche "Schnitzeljagd" nach dem, was wirklich geschah und wie es wirklich endete.
Fazit
Immer mittels Handlungen vorangetrieben, erzeugt Aichner einen Stil, in dem selbst die Dialoge nach Action riechen und der Leser, trotz einer eigentlich etwas dünnen Story, kaum in der Lage ist, das Buch vor dem Ende aus der Hand zu legen.
9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne
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Vorgeschlagen von Lesefreund [Profil]
veröffentlicht am 23. Oktober 2019

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