Nora Sand pendelt zwischen Dänemark und Großbritannien; sie arbeitet in London
als Korrespondentin der dänischen Zeitschrift Globalt. Während der Verkehr
in der britischen Hauptstadt gerade von einer Handvoll Schneeflocken lahmgelegt
wird, erreicht Nora die Nachricht vom Mord an einem ihrer Informanten. Die
ungewöhnliche Fundort-Situation des toten Afrikaners ruft sofort die
Spezialeinheit von Scotland Yard für Serienmorde auf den Plan. Erst kurz zuvor
hatte Nora sich auf einem Friedhof mit dem Boko-Haram-Experten Kweko Abioni
getroffen und sich gefragt, wie eine auffällige Persönlichkeit wie Abioni in
London vor möglichen Verfolgern untertauchen kann. Für Nora war es höchst
ärgerlich, dass Abioni sich nach dem Gespräch nicht wieder meldete und sie das
Interview mit ihm nicht abliefern konnte. Sie wird deshalb von der
Boko-Haram-Geschichte abgezogen, als der kleine Sohn eines russischen Oligarchen
entführt wird. Um Noras Gehalt weiter zahlen zu können, muss ihre
Zeitschrift dringend die Zahl der Online-Leser steigern – und braucht dazu
starke Schlagzeilen. Da auf einem Überwachungs-Video eine Person in Burka mit
dem Kind zu sehen ist, kochen in der winterlichen Stadt augenblicklich die
Gerüchte hoch, dass die Entführung vom IS durchgeführt worden sein könnte.
Um seinen eigenen Job zu retten, ist Noras Chef sogar bereit, auf der Welle der
IS-Panik mit zu schwimmen und seine Leser mit diesen Gerüchten zu füttern. Als
sich herausstellt, dass die Großmutter des entführten Nicholas als Kind von
Missionaren lange in Afrika gelebt hat, findet sich Nora in einem Gewirr aus
einer dubiosen Sekte, altem Aberglauben über Hexenkinder und lukrativen
Geschäften mit Nigeria. Nun fragt sich, wie die Elemente zusammenhängen und
wie eine dänische Journalistin den Beweis beschaffen könnte.
Fazit
In kurzen, filmreifen Szenen begibt sich Nora bei ihrer Recherche auf
gefährliche Alleingänge, aus denen sie mehrfach von kräftigen Händen
gerettet werden muss. Da sich abzuzeichnen scheint, dass Globalt sich zukünftig
keine England-Korrespondentin mehr leisten kann, wirkt Lone Theils dritter,
vergleichsweise kurzer Band um die dänische Journalistin auf mich leicht
unentschlossen.
Vorgeschlagen von Helga Buss
[Profil]
veröffentlicht am 19. Oktober 2019 2019-10-19 14:08:03