Mit einem unspektakulären, dann aber sehr passenden Cover kommt der Thriller
aus dem Pendragon Verlag daher. Ganz klassisch hat die Autorin ihre Figuren auf
einem sehr engen Raum eingepfercht, aus dem es kein Entrinnen gibt. Aus Filmen
und Romanen sind ähnliche Konstellationen bekannt, dennoch liest sich dieser
Roman erneut sehr spannend und klammert die Leser in seinem Bann.
Was passiert? Eine Gruppe gut bemittelter junger Leute plant auf einer Party
einen Segeltörn. Die meisten von ihnen (Brüder) sind von Beruf Sohn. Ihr Vater
ist Millionär. Der Segeltörn soll in Las Palmas beginnen und über den
Atlantik bis zu den Cayman Islands führen, wo sie der Vater zu einer
Geburtstagsparty erwartet. Neben den Söhnen, sind auch Freundinnen und Freunde
dabei. Doch schon als es an Bord geht, läuft nicht alles so, wie geplant. Der
jüngste Bruder fehlt. Er hat sich mit einer SMS entschuldigt und müsse mit
einer Band touren. Seine Freundin, nun allein auf Gran Canaria, wird dann aber
trotzdem mit auf den Segeltörn genommen. Keiner mochte sie abstoßen, denn
schließlich konnte sie ja nichts für das wegbleiben des Bruders. Dieser
Vorfall und das Verhältnis der Brüder untereinander sorgen für Spannungen
unter der Crew. Doch es bleibt nicht dabei. Wie es sich für ein Thriller
gehört, kommt immer ein neues Ereignis, welches das gedankliche Seil beim Leser
zum Zerreißen spannt.
Die zunehmende Spannung hat mir besonders gut gefallen. Da sich fast alles auf
dieser Yacht mitten auf dem Atlantik abspielt, weiß man, dass es kein Entkommen
für die einzelnen Mitglieder der Mannschaft gibt. Und auch nach dem Mord
können sie noch soviel ermitteln und spekulieren, wie sie wollen. Einer von
ihnen muss der Mörder sein. Auch der Leser wird nicht in das Geheimnis
eingeweiht. Aus einer Parallelhandlung erfährt der Leser zwar, dass der
jüngste Bruder nicht freiwillig auf den Segeltörn verzichtet hat, aber wer
dahinter steckt, bleibt ein Rätsel. Sehr gut gemacht. Auch die Atmosphäre auf
dem Meer kommt gut an, man spürt die Seeluft, die Sonne, den Wind.
Fazit
Eine Wendung ist keine Wendung. Deshalb gibt es auch Wendungen am laufenden Band
in sonniger Meeresbrise. Spannung und Unterhaltung pur. Ich wünsche diesem
Thriller ganz viele Leser. Er lässt sich nicht nur im Urlaub gut lesen.
Vorgeschlagen von Detlef Knut
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veröffentlicht am 11. Oktober 2019 2019-10-11 12:24:54