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Christian von Ditfurth: Ultimatum

Ultimatum

von Christian von Ditfurth
Verlag: C. Bertelsmann [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Thriller
ISBN-13 978-3-570-10342-5

Preis: 8,80 Euro bei Amazon.de [Stand: 25. Dezember 2024]
Grandios

Es ist immer wieder eine Freude, sich den hochkarätigen Thrillern von Ditfurth um den Hauptkommissar (bald "Erster Hauptkommissar") de Bodt und seiner Freunde und Feinde im Dienst und in der Welt zu nähern. Temporeich geschrieben, teils wie in Stichworten nur dahingeworfen, aber immer mit einem ausgeklügelten Netz an Verbrechen hinter den meist harmlos beginnenden Fällen, das ist das eine, was von Ditfurths Stil auszeichnet. Zudem legt von Ditfurth seine Ideen international an und, man kann formulieren, dass das "Heftige" konsequent hinzutritt.

Die Fälle, wie auch dieser neue, sind groß angelegt, kosten vielfache Menschenleben, führen (wie in diesem Thriller) zu einem hintergründigen Verankern von Gefahren der modernen Zeit (Atomkraftwerke, Trinkwasser, die "offene Straße"), lege mit trockenem Humor den Finger auf die Wunden und Schwächen von Persönlichkeiten, ohne diese eindimensional wirken zu lassen.

Natürlich lebt dabei die Reihe auch von Wiederholungen. Dem ständigen Malträtieren der Nerven der Mitarbeiter durch das immer wieder von "vorne neu denken" der Fakten. Die süffisanten, oft aber einfach ernst gemeinten philosophischen Zitate und die Reibung, die de Bodt regelmäßig und treffend von sich gibt wie den "grüner Tee, dritter Aufguss", den der Mann einfach braucht, um gut ermitteln zu können.

Das auch das andere Personal inzwischen weitverzweigt und dem Leser gut vertraut ist (Yussuf "der Freche", Salinger, die "toughe", Lebranc in Frankreich, der "verächtliche" und dennoch hochkompetente französische Ermittler mit seinem ebefalls hochkompetenten Assistenten Floire, den Lebranc mit Genuss quält oder "Bob", der Planer und intelligente Verbrecher, der mit de Bodt intensiv verbunden ist und bleibt oder auch die "russischen Kräfte", die hier alle Hände voll zu tun haben werden, einen vermeintlichen "Nebenschauplatz" richtig einzuordnen und dabei weder im Gefängnis noch im Straflager zu enden.

Denn wichtige Personen werden entführt und unsinnige, weil unerfüllbare Forderungen, an die politische Führung in Deutschland und Frankreich gestellt, während eine ganze Reihe russischer Diplomaten als Leichen in Europa aufgefunden werden. Dass dann de Bodt, vielgehasst bei den Oberen seiner Dienste, ins Zentrum der Lagebesprechungen aufgenommen wird und wie von Ditfurth nonchalant bekannte Politiker mit wenigen Sätzen auf den Punkt charakterisiert (samt einer Bundeskanzlerin, die aus guten Gründen ihre Hände über de Bodt hält), das liest sich einfach hervorragend als echter Pageturner.

Dass dabei mögliche Auflösungen für den Leser lange genauso am Rande der Wahrnehmung verbleiben, wie es de Bodt beim Grübeln ergeht und dann doch in einem unfassbaren, aber am Ende überaus realistisch wirkenden "Plan" internationaler Verbindungen einmündet, den gesamten Weg zu diesem dann startenden Finale verfolgt der Leser gebannt und spannend unterhalten.

"Wer brachte russische Funktionäre um und erpresste Regierungen"?

Einfache Kriminelle zumindest nicht, dass wird schnell klar.
Fazit
Eine überaus empfehlenswerte Lektüre, die sich vor international erfolgreichen Thrillern in keiner Weise verstecken muss.
9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne
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Vorgeschlagen von Lesefreund [Profil]
veröffentlicht am 30. August 2019

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