...und doch wird gefunden werden
Es ist kein Zufall, dass Simon, Ehemann und Vater von drei Kindern, an diesem
Ort im Central Park sitzt. Seit seine älteste Tochter von jetzt auf gleich fast
verschwunden ist, freiwillig gegangen, ist er auf der Suche, streift durch die
Stadt. Eine Suche, die die eigentlich feste Einigkeit mit seiner Frau auf die
Probe stellt. Denn diese steht auf dem Standpunkt, dass hier nicht die
elterliche Erziehung versagt hat, sondern Paige, die Tochter, selber zur
Besinnung kommen muss. Als Junkie, der sie nun mal ist.
In den Augen Simons aber ist Paige eher hörig, von einem älteren Mann unter
Drogen gesetzt und gefügig gemacht. Doch dass er tatsächlich Paige an diesem
Ort im Central Park trifft, dass dieser Mann in der Nähe ist und eingreift,
dass Paige schnell wieder aus den Augen entschwunden ist, all das lässt ihm
keine Ruhe. Und geduldig und klug wie er ist, recherchiert er weiter und findet
die Adresse jener Absteige heraus, wo seine Tochter sein könnte. Vor Ort dann
aber findet Simon eine Situation vor, die den Beginn des
"auf-de-Kopf-stellens" all dessen in sich tragen wird, was er bisher
für unverrückbare Grundlagen seines Lebens und seiner Familie gehalten hat.
An Orten weit in der Provinz, auch mitten im brodelnden New York, mit Leichen
und Blutlachen, mit persönlicher Bedrohung und einem Schuss, von dem Simon
fälschlicherweise nur denkt, er hätte eigentlich ihm gegolten. Je mehr er mit
einem alten Mann, Mitbewohner des alten Hauses und Bekannter von Paige, den
Spuren nachgeht, desto verrückter wird die Situation und desto mehr wird sein
eigenes Leben unter Bedrängnis geraten.
Was Coben flüssig und interessant formuliert, dabei durchaus den Wechsel
zwischen temporeichen Szenen, ruhigen Hintergrunderläuterungen und den
psychologischen Entwicklungen der Figuren nahtlos gestaltet und den Leser kaum
auslässt mit dieser Geschichte. Zu groß wächst die Neugier, was denn genau
hinter all dem an Verschwinden, Verbindung, sektenähnlichen Lebensformen und
der Lebensgeschichte seiner Frau stecken mag.
Fazit
Ein unterhaltsamer, abwechslungsreicher und sehr gut zu lesender Thriller.
Vorgeschlagen von Lesefreund
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veröffentlicht am 11. August 2019 2019-08-11 15:03:41