Privatdetektiv Christian Hartmann aus Düsseldorf langt dieses Mal dermaßen in
den Dreck, dass man beinahe glauben möchte, da kommt er nicht wieder raus. Aber
Hartmann wäre nicht Hartmann, wenn er nicht im letzten Moment die Kurve kriegen
würde. Das geht jedoch nicht ohne blaue Augen und angeknackste Rippen. Doch wie
kam es dazu?
Hartmann soll für einen alten Kumpel einspringen, um dessen Blind-Date
wahrzunehmen. Dieser Kumpel will seine Frau betrügen, doch die hat was
spitzgekriegt. Deshalb bittet er Hartmann, den Termin wahrzunehmen. Mit zwei
Tageshonoraren ist er dabei. Hartmann denkt: Das ist schnell gemachtes Geld. Ja.
Nee. Ist schon klar 'ne? Hartmann verknallt sich beim Date mit Jenny alias
Blondes Gift im Zug von Münster nach Paderborn total. Doch bevor er mit seiner
Beziehung zu Jenny so richtig durchstarten kann, ist Jenny verschwunden.
Spurlos. Und dann …
Weiter möchte ich hier nicht vom Inhalt schreiben. Der Krimi-Cop aus
Düsseldorf lässt seinen Helden in gewohnter Weise mit humorvoller Sprache
alles das machen, was sonst nur Magnum machen darf. Mit der schnoddrigen Sprache
wirft er den Lesern Sätze an den Kopf, dass dessen Zwerchfell dermaßen
durchgerüttelt wird und ihm Tränen in den Augen stehen. Dabei kommt die
Spannung nie zu kurz. Das kommt aber auch daher, dass Hartmann alles selbst
klären will, ohne die Polizeikumpels einzuweihen. Als Leser kneift man nur ein
Auge zu und denkt: Das kann nicht gut gehen.
Was neben den Dialogen, die zu fast 90% den Roman ausmachen, ebenfalls gefällt,
ist das Figurenensemble. Wer Stickelbroeck vorhergehende Krimis kennt, trifft
alte Bekannte wieder. Wer mit diesem Krimi in die Welt um Christian Hartmann
einsteigt, wird aber keinerlei Verständnisprobleme haben. Man lernt alle
Figuren so kennen, dass man jeden noch so zweideutigen Witz verstehen kann.
Fazit
Und ich garantiere demjenigen, der mit "Blondes Gift" anfängt, dass
er anschließend zu den Vorgängern greift.
Vorgeschlagen von Detlef Knut
[Profil]
veröffentlicht am 07. Mai 2019 2019-05-07 11:33:49