Vielfache praktische Hinweise zu widerkehrenden Gesprächssituationen
Zur Pflege, die sich an sich ja bereits in personell und finanziell engem Rahmen
aktuell bewegt, gehört auch und nicht zuletzt das Gespräch. Im Vorfeld,
während der Pflege, mit Angehörigen, mit betroffenen, mit beiden zusammen. Sei
es in Gesprächen nun mit Pflegedürftigen, mit ihren besonderen Umständen von
u.u. einem sich Verwehren gegen Veränderungen oder bereits vorliegenden
geistigen Beeinträchtigungen, sei es im Gespräch mit besorgten Angehörigen,
Ärzten, Kliniken, dem medizinischen Dienst, dem Pflegeteam oder dem erweiterten
Bekannten- und Freundeskreis der Pflegebedürftigen, "gute Gespräche"
bedürfen hier einer sorgsamen Vorbereitung, einer konkreten
Kommunikationskompetenz und einem ständigen gewahr bleiben der konkreten
Situation und der jeweiligen Adressaten.
Da ist es gut (und inhaltlich sehr verständlich und überzeugend dargestellt),
wenn Mantz nach einigen einleitenden Bemerkungen (mitsamt der wichtigen Rolle
des "Gefühls" in solchen Gesprächen), eine strukturierte Form der
Kommunikation mit ihrer "Gesprächsleiter" vor Augen stellt.
Vorbereitung, Einstieg, Klärung des konkreten Themas und der Anliegen, einen
Ausklang und die Verabschiedung gestalten, das sind die "Etappen" in
solchen Gesprächen, die Mantz Schritt für Schritt vermittelt. Und am Ende des
Werkes auch nicht nur die im Beruf Tätigen im Blick hält, sondern den
Angehörigen ihre Struktur bestens auch vermittelt. Denn dort sind ja die
Kerngespräche zunächst zu führen, wird in den Familien die Pflege weitgehend
als erstes als nötig und anstehend erachtet und werden auch die zentralen
Gespräche mit den Pflegebedürftigen auf den Weg gebracht.
"Mir ist klar geworden, dass der Verlust der Eigenständigkeit und das
langsame Verschwinden der geliebten Person alle betroffenen Menschen
erdrückt."
Und nichts ist in solchen Situationen hinderlicher und bedrückender, als
ohnmächtig, nicht ausreichend informiert und damit ein stückweit sprachlos zu
verbleben. Und das in pflegender Hinsicht die alltägliche Umgangssprache und
Art zu reden nicht weitgehend zu Ziel führen, ist dabei ebenso klar.
Fazit
"Es gibt Situationen im Leben, die es erfordern, bewusst über den Umgang
mit Sprache und die Kommunikation mit anderen nachzudenken" - Was Sandra
Matz mit ihrer Handreichung bestens als Möglichkeit für diesen wichtigen,
speziellen Bereich des Lebens eröffnet.
Vorgeschlagen von Lesefreund
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veröffentlicht am 06. Mai 2019 2019-05-06 12:26:26