Eva Marx ist eine junge und attraktive Frau, die sich jedoch hässlich findet.
Vor allem ihre Nase soll verkleinert werden. Der Selbsthass geht so weit, dass
sich Eva immer mehr zurückzieht und dabei auch die Beziehung zu ihrem Freund
gefährdet. In dieser Situation lernt sie die Sprechstundenhilfe von Dr. Stefan
Frank kennen. Diese glaubt, dass Dr. Frank helfen kann. Eva ist begeistert, ahnt
aber nicht, wie diese Hilfe aussieht.
Der Autor oder die Autorin dieser Stefan-Frank-Folge tanzt gleich auf mehreren
Hochzeiten. Neben der recht seltenen Erkrankung unter die Eva Marx leidet, dreht
sich der Roman noch um eine junge Frau, deren Gesicht nach einem Säureangriff
zerstört wurde und als Nebenhandlung um einen Maroni-Verkäufer, der den Unmut
einer Nachbarin auf sich zieht, die als "besorgte Bürgerin" beginnt,
eine Unterschriftenaktion zu starten. Als diese Handlungselemente werden gut
miteinander verwoben. Die Geschichte überzeugt vor allen durch die glaubhaften
Figuren, die dem Leser auf Anhieb sympathisch sind. Hinzu kommt, dass diese dank
der Dialoge weiter an Profil gewinnen.
Natürlich gibt es am Ende das typische Happy End. Das ist zum einen das, was
die Mehrheit der Leser und Leserinnen erwartet und zum anderen der große Makel
der Serie. Es wäre durchaus wünschenswert, wenn mal nicht alles in einem
zuckersüßen Finale aufhören würde. Die Authentizität der Geschichte würde
weiter gewinnen. Doch auch so kann man diesen Band gut lesen.
Fazit
Deutschland ist ein Land der Arztserien. Wer im Fernsehen Dr. Kleist oder den
Bergdoktor mag, wird bei Stefan Frank das literarische Gegenstück finden, das
bei Weitem nicht so platt und abgedroschen ist, wie man vermuten mag.
"Schönheit um jeden Preis" ist eine gute Geschichte, die durchaus
Punkte hat, die den Leser zum Nachdenken animieren können, ohne das ein
moralischer Zeigefinger erhoben wird.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 28. April 2019 2019-04-28 13:49:51