Wie jedes Jahr übernimmt die Familie Fergusson einen Campingausflug in die
Everglades. Vor allem den Kindern Dale und Daphne ist die Reise zuwider, denn
ihr tyrannischer Vater lässt nichts aus, um sie runterzumachen. Daher reift
auch in Dale der Plan, seinen Vater in diesem Jahr zu beseitigen. Doch es kommt
anders, als Vater und Sohn bei einem Jagdausflug einen Mord beobachten, werden
sie von den Tätern entführt und müssen fortan auf einer Alligator Farm
arbeiten.
Sicher ist die Bewertung einer Geschichte immer eine Sache des persönlichen
Geschmacks, doch was Autor Markus Duschek hier für die 22. Folge der
Thrillerserie "MindNapping" zusammengeschustert hat, ist wirklich eine
reife Leistung. Die Story ist dermaßen albern, übertrieben und und
glaubwürdig, dass man sich stellenweise wünscht, die Alligatoren würden dem
Ganzen ein Ende machen. Ein vollkommen an den Haaren herbeigezogener Plot,
Charaktere, die sich um 180 Grad wenden und ein vermeintlicher Höhepunkt nach
dem anderen (es haben eigentlich nur noch Aliens gefehlt die ebenfalls in den
Everglades landen) sind wirklich am Rande des Ärgernisses. Das es am Ende ein
fast schon zuckersüßes Wir-haben-uns-alle-lieb-Happy-End gibt, ist nur noch
die Kirsche auf dieser vollkommen überzuckerten Torte.
Sehr gelungen ist hingegen die Soundkulisse. Der Hörer bekommt das Gefühl, in
den Everglades zu sein. Egal ob Mückenplage, Alligatorenangriff oder das
Durchstreifen der Sümpfe – jeder Ton klingt absolut authentisch. Bei den
Sprechern gibt es eine tolle Mischung aus Newcomer und erfahrenen
Hörspielakteuren. Nils Rieke, der bisher noch groß in der Hörspielszene in
Erscheinung getreten ist, übernimmt die Rolle des Dale und kann den Jungen gut
interpretieren. Oliver Stritzel kann als sein cholerischer Vater überzeugen. In
weiteren Rollen agieren Lutz Mackensey, Ariane Borbach, Marion von Stengel und
Wolfgang Condrus.
Fazit
Akustik top, der Plot ein Flop. So einfach lässt sich das Fazit ziehen, wobei
die Handlung in meinen Augen wirklich ein Totalausfall ist und auch unterm
Strich nicht durch die hervorragende Soundkulisse weggemacht werden kann. Solche
platten, drögen und vollkommen an den Haaren herbeigezogenen Storys braucht
kein Mensch. Ich hoffe, dass dies ein einmaliger Ausrutscher war.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 13. April 2019 2019-04-13 10:50:27