Sherlock Holmes erhält einen Brief aus Essex, in dem Reverend Henry Bull den
Meisterdetektiv bittet, zu ihm nach Borley zu kommen, da es in der Pfarrei zu
gespensterartigen Vorkommnissen gekommen ist. Da Holmes derzeit nichts zu tun
hat, macht er sich mit Dr. Watson auf den Weg. In Essex angekommen, werden die
beiden sehr schnell mit einem Poltergeist konfrontiert. Doch Holmes ist sich
sicher, dass etwas Irdisches dahinterstecken muss.
"Spuk im Pfarrhaus" ist die zweite Folge der geheimen Fälle des
Sherlock Holmes, die Titania Medien (die sehr erfolgreich auch die Serie
"Gruselkabinett" produzieren) vor einigen Jahren den Start gebracht
hat. Für das Script zeichnet sich Marc Gruppe verantwortlich, der sich von
Ereignissen auf dem realen Borley Rectory inspiriert hat. Mit einer Spielzeit
von mehr als 75 Minuten ist alles für ein gutes Holmes-Abenteuer vorbereitet.
Leider bleibt das Hörspiel hinter den Erwartungen zurück. Etwas böse könnte
man sagen, dass der Hörer rund sechzig Minuten gepflegte Langeweile bekommt.
Denn Holmes' Suche nach der Wahrheit zieht sich äußerst schleppend dahin. Die
Auflösung kommt dann in den letzten zehn Minuten (inklusive erstem Todesfall)
und wirkt daher arg schnell zusammengezimmert.
Was die akustische Umsetzung angeht, so ist das Hörspiel recht spärlich
produziert. Die Geräuschkulisse wird auf das absolut Notwendige reduziert.
Dafür kommen eine Vielzahl guter und bekannter Sprecher zum Einsatz. Allerdings
reichen Joachim Tennstedt als Sherlock Holmes und Detlef Bierstedt als Dr.
Watson noch nicht an andere Sprecherpaare (ich denke da vor allem an Christian
Rode und Peter Groeger) heran. Hervorragend sind die Leistungen von Regina
Lemnitz als Mrs. Hudson und Lutz Riedel als Reverend Bull. In weiteren Rollen
sind unter anderem Marianne Groß, Tobias Nath oder Tanya Kahana zu hören.
Fazit
Die überwiegend guten Sprecher sorgen dafür, dass "Spuk im
Pfarrhaus" noch eine durchschnittliche Bewertung schafft. Der Plot allein
wäre darunter geblieben. Insgesamt eher ein Hörspiel für Hardcore Holmesfans,
die sich aber auch bewusst machen sollten, dass es deutlich bessere Hörspiele
mit dem Meisterdetektiv gibt. Da schon der Auftakt nicht ganz überzeugend war,
bin ich gespannt, ob sich die Serie noch steigern kann.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 23. März 2019 2019-03-23 16:54:50