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Eva Halbritter: Das Geld der Gesellschaft

Das Geld der Gesellschaft

von Eva Halbritter
Verlag: Carl-Auer Verlag [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Sachbuch
ISBN-13 978-3-8497-9010-3

Preis: 16,95 Euro bei Amazon.de [Stand: 20. November 2024]
Systemische Hinterfragung des "Geld-Wertes"

Es ist eine seit Jahrhunderten existierende Selbstverständlichkeit, dass materielle Werte grundlegend in "Geld" beziffert werden, Und damit, ganz alltäglich, Formen der Absicherung, des "Reichtums, die Dinge des ganzen alltäglichen Lebens sich in Geldwerten ausdrücken lassen und ausgedrückt werden. Ist aber Geld mehr als ein Symbol? Mehr als bedrucktes Papier? Was genau ist eigentlich "Geld"? Das sind die Fragen, denen Eva Halbritter auf systemischer Basis im Werk nachgeht und dabei die systemische Wirtschaftstheorie und die Ergebnisse der österreichischen Schule für Nationalökonomie zugrunde legt, die sie im Werk miteinander auf interessante, teils auch überraschende Art und Weise miteinander verbindet.

Wobei alleine schon die kluge Betrachtung des "Geldes" zu Beginn der Untersuchung gut gesetzt ist, wie denn (vermeintlich) materielle Werte "aus dem Nichts heraus" durch Zentral- und Geschäftsbanken "geschöpft" werden, indem Geld "einfach gedruckt" wird. Was mit Komplikationen versehen ist, die man sich im Alltag kaum klar macht, die aber im Zuge der Finanzkrise von 2008 drängend sich in allen Bereichen der "Geld-Theorie" mehr oder weniger stellen, währenddessen und in Folge dessen die "Geldpolitik" als Problemlöser als erste Wahl angesehen wurde, während tiefere Gründe der Krise des "Systems" vielfach vielleicht zu wenig betrachtet wurden. Tiefere Ebenen, die mit einer sorgfältigen Untersuchung des "Geldes", wie sie hier vorliegt, in den Blick rücken können.

Wobei, rekurriert man, wie hier vorliegend, auf die systemische Theorie als eine der Zugangsweisen zum Verständnis von Geld und Geldpolitik, eines in den Blick rückt, was offenkundig in der gegenwärtigen Ausrichtung der Gesellschaft ("Arme sind weitgehend selbst schuld"; "Werte lassen sich überwiegend finanziell beziffern"; "Alles dreht sich um die Mehrung von Gewinn und damit die Mehrung von Geld" etc.) in den Hintergrund getreten ist, die Kategorie des "Sozialen" und damit die Frage, wem eigentlich wer und was zu dienen hat. Der Mensch der Rendite und Mehrung des Geldes (und Glück hat, wer da vorne dabei ist), oder ob nicht Geld und materielle Ressourcen im Dienst des Menschen allgemein zu stehen hätten.

Gerade weil das Soziale eine solch hohe Komplexität aufzeigt, sind Folgen des "Eingreifens" in die sozialen Abläufe mittels einer "gesteuerten Geldpolitik" in ihren Folgen kaum wirklich zu berechnen und zu kontrollieren (wie man an der sich potenzierenden Spreizung zwischen "vermögend" und "unvermögend" in Bezug auf den persönlichen Reichtum aktuell unschwer erkennen kann). Was an konstruktiven Herangehensweisen durch Halbritter sachlich, nüchtern und konzentriert betont wird und als Gemeinsamkeit der beiden, auf den ersten Blick eher fremd einander gegenüberstehenden, theoretischen Herangehensweisen der beiden "Schulen" formuliert werden kann, sind die Grundsätze von "Knappheit" des Geldes und damit dessen "Wertstabilität" und "Vertrauen" in das Geldsystem. In einer Zeit, in der beide Komponenten der Geldwirtschaft stark ausgehöhlt sich darstellen.
Fazit
Das, um diesem entgegen zu wirken, zunächst eine allgemein getragene Definition des "Geldes" wieder in den Blick rückt und notwendig ist, ist dabei nur der erste Schritt auf dem Weg zu einer Stabilisierung der Nutzung des Geldes und damit der Neubeginn der Ausrichtung auf das "Soziale" als Priorität (auch) der Wirtschaft. Eine interessante, nicht immer leicht zu verstehende und in Teilen auch sehr theoretische, aber gehaltvolle Lektüre.
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Vorgeschlagen von Lesefreund [Profil]
veröffentlicht am 31. Januar 2019

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