Hanna und ihr Mann David müssen seit einigen Jahren einen schweren
Schicksalsschlag verkraften, als sie ihr ungeborenes Baby verloren haben. Nach
drei Jahren möchte David jetzt langsam aber sicher wieder an eine Familie
denken. Jedoch fühlt sich Hanna nicht wirklich bereit. Zu tief sitzt noch der
Schmerz. Um Hanna auf andere Gedanken zu bringen, bucht David, ein Wochenende in
den Bergen. Dort lernen die beiden Dr. Stefan Frank und dessen Freundin
Alexandra kennen. Doch nicht nur das: Eine weitere, böse Überraschung wartet
ebendort auf Hanna.
Mit "Wir haben nichts versäumt" wandelt die bekannte Arztserie um Dr.
Stefan Frank ein wenig auf Kriminalspuren, denn das Thema Stalking wird gut in
die Geschichte von Hanna und David integriert. Ist David wirklich der treue und
liebende Ehemann? Bis zuletzt hält sich bei der Erzählung die Spannung, was
für einen guten und flotten Lesefluss sorgt. Lediglich das Ende ist nicht ganz
so gelungen, da es ein fast schon kitschiges, rosarotes Happyend gibt. Dies wird
der eigentlichen Zielgruppe und dem Genre geschuldet sein und ist daher durchaus
zu verzeihen.
Stilistisch bewegt sich "Wir haben nicht versäumt" auf den guten bis
sehr guten Niveau der letzten Stefan-Frank-Romane. Passende Beschreibungen und
glaubhafte Dialoge sorgen für jede Menge Authentizität, insbesondere was Hanna
und Ihre Gefühls- und Seelenlage angeht.
Fazit
Dr. Stefan Frank bleibt sich und seinen Lesern treu. "Wir haben nichts
versäumt" ist eine lesenswerte, sehr unterhaltsame Folge, die durch die
Krimi-Elemente zusätzliche Spannung bekommt. Trotz des zuckersüßen Endes ist
das insgesamt eine wirkliche tolle Geschichte.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 23. Januar 2019 2019-01-23 17:20:04