Die Autorin ist Violinsolistin und reist für Konzerte um den gesamten Globus,
aber immer wieder auch nach Rom. Der vorliegende Roman ist ihr Debütroman. Wen
wundert es, dass das Thema dieses Kriminalromans die klassische Musik,
Stradivaris Violinen und das Business drumherum sind?
Die hochangesehene Inhaberin einer Künstleragentur wird ermordet aufgefunden.
Doch wer auf der prominenten Leiter steht, wird auch angefeindet. Sowohl von
abgewiesenen Künstlern, von Wettbewerbern, Mitarbeitern und nicht zuletzt von
Familienangehörigen. Der Commissario Di Bernardo hat es nicht leicht, zusammen
mit seinen Kollegen den Dschungel an Lügen, Intrigen, Wahrheiten und
Halbwahrheiten zu lichten.
Was kann der Leser erwarten? Zunächst einen durchaus spannenden Krimi mit
interessanten Verwicklungen. Dann einen faszinierenden Regionalbezug zum
Schauplatz Rom. Als Kontrast zu den Romanen von Donna Leon eine angenehme
Alternative. Die umfangreichen Beschreibungen lassen den Leser durch die Stadt
reisen. Als drittes erfährt der Leser sehr viel über das Konzertgeschäft rund
um die klassische Musik im Allgemeinen und die Geschichte der Geigenherstellung
im Besonderen. Sehr gut gefallen haben mir die historischen Kapitel, die in der
Werkstatt Stradivaris im Jahre 1716 beginnen. Sie begleiten die Ermittlungen den
gesamten Roman hindurch. Doch der Leser sollte dabei nicht vergessen, dass es
sich um einen fiktiven Roman handelt. Auch wenn große Teile der Historie
entnommen sind, stimmt deswegen nicht alles, was geschrieben steht. Korsakova
stellt dies im Nachwort auch eindeutig klar, weshalb ich unbedingt empfehle, das
Nachwort tatsächlich erst nach dem Ende des Romans zu lesen. Mit dem Wissen des
Nachworts ist der Krimi vielleicht nicht ganz so spannend, aber nur
vielleicht.
Ein Manko allerdings sind die unendlich vielen italienischen Namen. Jede
Nebenfigur, und wenn es nur der Briefträger auf der Straße ist, hat einen
vollständigen Namen bekommen. Das ist verwirrend und zu viel des Guten.
Fazit
Trotz allem bietet der Roman spannende und interessante Unterhaltung.
Vorgeschlagen von Detlef Knut
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veröffentlicht am 20. Dezember 2018 2018-12-20 10:42:07